Evangelische Kirche:Mehr Engagement für Frauen und Queere von Kirche gefordert

Eine christliche Kirche im Morgengrauen. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

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Neudietendorf (dpa/th) - Frauen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) haben die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gefordert. Zudem pochen sie in einem Positionspapier auf eine größere Öffnung der Kirche für queere Menschen. Das Papier hat die Frauenvollversammlung bei einer Tagung im thüringischen Neudietendorf verabschiedet, wie die EKM am Sonntag mitteilte.

Als „queer“ bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Gewalt an Frauen, Mädchen und weiblich wahrgenommenen Personen, Grenzüberschreitungen und Diskriminierung müssten bekämpft werden, heißt es unter anderem in dem Papier. Die EKM und ihre Gemeinden sollten entsprechende Kampagnen zur Sensibilisierung und Fortbildungen anbieten. Zudem sollten sie über Hilfen informieren sowie Schutz- und Gesprächsräume für Betroffene von Diskriminierung und Gewalt ermöglichen.

„Queere Personen müssen sich in der Kirche angenommen und verstanden fühlen“, heißt es weiter in dem Papier. Bildungsarbeit auf allen kirchlichen Ebenen über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sei dafür nötig. „Es braucht eine Sprache und Verkündigung, mit der sich „LGBTIQ*s“ angesprochen fühlen.“

Die Frauenvollversammlung der EKM kommt jährlich zusammen. Die nächste Vollversammlung im Juni 2024 ist in Magdeburg geplant. Die EKM ist vor allem in Sachsen-Anhalt und Thüringen vertreten, aber auch kleinere Teile von Brandenburg und Sachsen gehören zum Gebiet der Kirche.

© dpa-infocom, dpa:230604-99-937362/2

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