Kandidatur:Simone Peter will für Grünen-Vorsitz kandidieren

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Die ehemalige Umweltministerin im Saarland, Simone Peter, will Grünen-Chefin werden. (Foto: dpa)

Die frühere saarländische Umweltministerin Simone Peter will die Nachfolge von Claudia Roth als Parteichefin der Grünen antreten. Katrin Göring-Eckardt und Kerstin Andreae wollen sich für den Fraktionsvorsitz bewerben.

Die saarländische Grünen-Politikerin Simone Peter hat sich zur Kandidatur für den Bundesvorsitz der Partei bereit erklärt. "Ich kann mir vorstellen, die Verantwortung, die ich als Ministerin und Abgeordnete für die grüne Partei mit Leidenschaft und vollem Engagement übernommen habe, auch für den Parteivorsitz und für eine schlagkräftige, grüne Partei zu übernehmen und erkläre mich offen für eine Kandidatur", heißt es in einem Schreiben Peters, das sie auf ihrer Homepage veröffentlichte.

Peter war in der saarländischen Jamaika-Koalition von 2009 bis 2012 Umweltministerin des kleinsten Flächenlandes, bis Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wegen Streitigkeiten mit der FDP die Koalition aufkündigte. Bei der anschließenden Wahl im März 2012 schaffte sie den Einzug ins Landesparlament.

Die 47-Jährige Mikrobiologin Peter wird wie Roth dem linken Parteiflügel zugerechnet. Der bisherige Ko-Parteichef Cem Özdemir will sich erneut um dieses Amt bewerben. Bei den Grünen gibt es sowohl an der Spitze der Partei als auch bei den Fraktionschefs eine Doppelspitze, die in aller Regel gleichmäßig zwischen den Geschlechtern und zwischen den Parteiflügeln besetzt ist.

Für die Doppelspitze der Bundestagsfraktion bewerben sich Katrin Göring-Eckardt, Kerstin Andreae und Anton Hofreiter. Andreae schrieb in einer Mail an die Abgeordneten der Fraktion: "Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich meinen Beitrag dafür leisten will, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen." Sie betonte: "Inhaltliche Neuaufstellung bedeutet auch, Bisheriges zu hinterfragen, auch zu korrigieren, ohne an unseren ökologischen und sozialen Grundsätzen zu zweifeln." Über Andreaes Ankündigung hatte zunächst Spiegel Online berichtet.

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Drei Kandidaten für zwei Posten

Unter Realos gab es Kritik am Wahlkampf Göring-Eckardts. Göring-Eckardt hatte ihre Bewerbung für den Fraktionsvorsitz am Dienstag bekannt gegeben. Von der Parteilinken hat sich bislang Anton Hofreiter als Nachfolger für den Fraktionsvorsitzenden und zweiten Spitzenkandidaten Jürgen Trittin beworben, der ebenso wie die Co-Fraktionsvorsitzende Renate Künast nicht mehr für den Posten antreten will.

Die Grünen waren bei der Wahl am vergangenen Sonntag mit 8,4 Prozent hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Die neuen Fraktionschefs sollen am 8. Oktober gewählt werden.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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