Kampf gegen den Islamischen Staat:Irakische Streitkräfte beginnen Sturm auf Ramadi

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Vor der Offensive: Irakische Soldaten am Montag nördlich von Ramadi (Foto: AP)
  • Ramadi soll aus der Hand der IS-Terrormiliz befreit werden.
  • Irakische Streitkräfte sollen bereits ins Zentrum der westirakischen Stadt vorgedrungen sein.

Islamisten sollen aus Ramadi vertrieben werden

Die irakische Armee hat ihre Offensive zur Rückeroberung Ramadis begonnen. Die Hauptstadt der westlichen Provinz Anbar wird von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert.

Die Streitkräfte seien von mehreren Seiten aus in das Zentrum eingedrungen und hätten damit begonnen, die Wohnviertel zu durchsuchen, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte. Er kündigte an, dass die Stadt "in den kommenden 72 Stunden vollständig" befreit sein werde. Die britische BBC meldet, die Streitkräfte und Soldaten würden bei ihrem Vorstoß von Luftstreitkräften der US-geführten Koalition unterstützt.

Ramadi war im Mai vom IS eingenommen worden. Die irakischen Streitkräfte versuchen seit Wochen, die Stadt zurückzuerobern und hatten in der vergangenen Woche Erfolge beim Vormarsch auf Ramadi vermeldet. Dort sollen sich nach irakischen Geheimdienstinformationen bis zu 300 IS-Kämpfer im Stadtzentrum verschanzt haben.

IS soll menschliche Schutzschilde nutzen

Am Sonntag hatte die Luftwaffe über Ramadi Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgefordert worden war, die Stadt binnen 72 Stunden zu verlassen. IS-Kämpfer sollen Bewohner der Stadt nach Angaben der irakischen Regierung allerdings daran gehindert haben, die Stadt vor der geplanten Offensive der Regierungstruppen zu verlassen.

Einigen Familien sei die Flucht aus dem vom IS kontrollierten Stadtzentrum gelungen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Bagdad. Nach Informationen des Geheimdienstes hielten IS-Kämpfer aber Familien fest, um sie als menschliche Schutzschilde gegen die Offensive einzusetzen. Ob die Bewohner immer noch in Ramadi festgehalten werden oder befreit werden konnten, ist nicht bekannt.

Verluste des IS im vergangenen Jahr

Der IS hat im abgelaufenen Jahr in Syrien und im Irak große Regionen verloren. Das Herrschaftsgebiet der Dschihadisten schrumpfte von Januar bis Anfang Dezember um etwa 14 Prozent, wie der militärische Branchendienst "IHS Jane's Conflict Monitor" schätzt. Vor allem kurdischen Einheiten eroberten im Norden Syriens entlang der Grenze zur Türkei viel Territorium zurück. Auch Iraks Armee konnte den IS mit Hilfe der US-geführten internationalen Koalition zurückdrängen.

© SZ.de/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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