Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin ist Befürchtungen entgegengetreten, seine Partei könnte im kommenden Jahr auf eine schwarz-grüne Koalition im Bund schielen. Die Grünen hätten da "eine klare Aussage getroffen", sagte Trittin am Sonntag im ARD-"Bericht aus Berlin".
Über einen möglichen Schwenk der Grünen hin zur CDU betonte Trittin, er könne sich "überhaupt nicht vorstellen", mit einer antieuropäischen CSU zusammenzuarbeiten. Gleiches gelte auch für CDU und FDP, die eine Vermögensabgabe für Millionäre ablehnten.
Trittin reagierte damit auf die neu ausgebrochene Debatte, ob sich die Grünen angesichts der Wahl von Katrin Göring-Eckardt in das Spitzenduo nicht für ein Bündnis mit der Union öffnen könnten. So hatte Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer die Wahl als Signal für schwarzgrün bezeichnet. "Ich finde die Nominierung von Göring-Eckardt klasse. Auch die betonartige Koalitionsaussage zur SPD und Peer Steinbrück können die Grünen jetzt aufbrechen", sagte er der Bild am Sonntag. Allerdings betonte auch Göring-Eckardt, dass sie zu rot-grün stehe. "Ich sehe mit der Merkel-CDU keine genügende Übereinstimmung", betonte sie in der Bild am Sonntag.
Zugleich ermunterte er Parteichefin Claudia Roth, ungeachtet des schlechten Ergebnisses bei der Urwahl erneut für das Grünen-Spitzenamt anzutreten. "Ich würde mich freuen, wenn Claudia Roth sich entschließen würde, erneut zu kandidieren", sagte Trittin und betonte, Roth sei bei der Nominierung der Grünen-Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl "nicht abgewatscht" worden.
Auch Renate Künast, die ebenfalls ein schlechtes Ergebnis bei der Mitgliederbefragung erhalten hatte, werde aus seiner Sicht als Fraktionsvorsitzende weiter gebraucht.