Großbritannien:Boris Johnson will Tory-Chef werden

Will Parteichef der Tories werden: Ex-Außenminister Boris Johnson. (Foto: REUTERS)
  • Der britische Ex-Außenminister Johnson will sich um die Nachfolge von Premierministerin May als Parteichefin der Tories bewerben.
  • Als Vorsitzender der Konservativen hätte er gute Chancen auf den Posten als Premierminister.
  • May will Anfang Juni erneut über ihr Brexit-Abkommen im Parlament abstimmen lassen und danach einen Zeitplan für ihren Rücktritt bekanntgeben.

Der Brexit-Befürworter und frühere britische Außenminister Boris Johnson will als Kandidat für die Nachfolge von Premierministerin Theresa May an der Spitze der Konservativen Partei antreten. "Natürlich werde ich mich bewerben", sagte Johnson am Rande einer Rede in Manchester. Johnson ist einer der härtesten Verfechter des Austritts seines Landes aus der Europäischen Union und war im Juli vergangenen Jahres aus Protest gegen Mays Vorgehen in den Brexit-Verhandlungen zurückgetreten.

Außer Johnson haben auch andere Politiker der Konservativen Partei ihr Interesse am höchsten Parteiamt bekundet. Bei den Tories ist es üblich, dass der Parteichef immer auch Anspruch auf den Posten des Premierministers hat, sofern die Konservativen wie momentan die Regierung stellen.

Die wegen ihrer Brexit-Politik von allen Seiten attackierte May hat ihren Rückzug für den Fall in Aussicht gestellt, dass das Parlament das Brexit-Austrittsabkommen verabschiedet. May ist in diesem Jahr bereits dreimal damit gescheitert, den Austrittsvertrag durch das britische Parlament zu bringen. Die Frist für den geplanten EU-Austritt wurde daher bis zum 31. Oktober verlängert. May kündigte in dieser Woche an, sie wolle in der ersten Juni-Woche erneut über den mit der EU ausgehandelten Vertrag abstimmen lassen.

Ein Datum für ihren Rücktritt nannte May noch nicht. Sie musste am Donnerstag vor der Führung des einflussreichen 1922-Komitees von konservativen Abgeordneten antreten. Dort kündigte sie laut britischen Medien an, nach der Brexit-Abstimmung Anfang Juni einen konkreten Zeitplan für ihren Rücktritt bekanntzugeben.

© SZ.de/dpa/Reuters/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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