Früher, als ihre Welt noch in Ordnung war, hat Masako Akagi dem japanischen Staat vertraut. "Ich habe überhaupt keine Fragen gestellt", sagt sie. Warum auch? Sie war ja sozusagen mit dem japanischen Staat verheiratet, zumindest mit einem seiner treuen Diener. Toshio, ihr Mann, erzählte auch den Nachbarn immer, wie stolz er darauf sei, ein Finanzbeamter der Region Kinki in Osaka zu sein. "Er hat oft gesagt: Mein Arbeitgeber ist das japanische Volk." Die Ethikkarte, die Japans Staatsdiener an ihre moralische Pflicht erinnert, hatte er immer bei sich.
Korruption in Japan:Eine Witwe kämpft für die Wahrheit
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Der Finanzbeamte Toshio Akagi konnte es nicht ertragen, dass er für die Regierungselite Akten frisieren musste. Masako Akagi will keine Rache für ihren Mann. Sie will, dass die Regierung in Tokyo ehrlich ist.
Von Thomas Hahn, Kobe
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