Japans Premier Shinzo Abe hat am Donnerstag das Unterhaus des Parlaments aufgelöst, nachdem es zur Eröffnung seiner Herbstsitzungsperiode zusammengetreten war. Damit kam er Fragen der Opposition zu den Vorwürfen zuvor, er habe sich der Günstlingswirtschaft schuldig gemacht. Japanischen Medienberichten zufolge wollte Abe den Kollaps der Opposition und eine vorübergehende Erholung seiner eigenen Umfragewerte nutzen, um sich die Macht für vier weitere Jahre zu sichern. Der Premier weist das zurück: Er wolle ein Mandat der Wähler, um "unsere nationale Krise" zu bewältigen. Damit meint er Japans demografische Probleme sowie den Konflikt mit Nordkorea. Steuern, die zur Sanierung des Staatshaushalts vorgesehen waren, will er in die Sozialpolitik umleiten; außerdem sollen die Wähler seine harte Linie gegenüber Nordkorea bestätigen. Einer Umfrage der Tageszeitung Asahi zufolge nehmen ihm 70 Prozent der Wähler diese Begründung nicht ab.
Japan:Die Trickserin
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Tokios umtriebige Bürgermeisterin Yuriko Koike mischt Japans Politik auf - und wird dem Premier zunehmend gefährlich.
Von Christoph Neidhart, Tokio
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