Italiens Matteo Salvini:Der Ego-Shooter

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Meister der Selbstinszenierung: Wo auch immer Matteo Salvini auftritt, schießt er ein Selfie, um es ins Internet zu stellen. (Foto: Fabio Di Pietro / AP)

Er hat keine Visionen, keine Skrupel - und offenbar auch keine Gegner mehr. Wie der rechtsradikale Innenminister Matteo Salvini die italienische Politik dominiert.

Von Oliver Meiler, Rom

Wenn Matteo Salvini spricht, bewegt sich nur sein Mund. Der Rest des Gesichts: wie eingefroren. Die Brauen etwa, sie hängen als reglose Bögen über den Augen, er hebt sie nie an, zieht sie nicht zusammen. Nur der Mund bewegt sich, mechanisch und schnell, wie die Puppe eines Bauchredners. Was rauskommt, hat weder Höhen noch Tiefen, auch wenn es voller Hass ist gegen Migranten, gegen Sinti und Roma, gegen die Lebensretter im Mittelmeer. Seine Stimme ist auch dann kalt, sie dröhnt monoton. Seine Hände braucht Salvini vor allem fürs Fotografieren. Nur selten begleiten sie sein Reden. Eine Hand steckt in der Hosentasche, mit der anderen hält er sein Tablet. Er trägt es ständig mit sich herum, schreibt darauf seine Tweets, lädt Selfies hoch, filmt sich. Mit seinem Tablet treibt Matteo Salvini Italien vor sich her.

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