Italien:Chef der Sozialdemokraten wirft hin

Hat genug: Nicola Zingaretti. (Foto: Mauro Scrobogna/AP)

Nicola Zingaretti, hat seinen Rücktritt angekündigt, weil seine Partei mitten in der dritten Corona-Welle nur über Posten und Vorwahlen spreche.

Der Vorsitzende der Sozialdemokraten in Italien, Nicola Zingaretti, hat seinen Rücktritt angekündigt. Der Chef des Partito Democratico (PD) teilte am Dienstag auf Facebook mit, er schäme sich, dass es in seiner Partei seit fast drei Wochen nur über Posten und Vorwahlen geredet werde, während in Italien die dritte Corona-Welle hochgehe und Fragen der wirtschaftlichen Zukunft des Landes und der nächsten Generation zu lösen seien. Wenn die Partei wegen täglicher Kämpfe still stehe, würde sie daran zugrunde gehen, sagte er.

Zingaretti, der auch Regionspräsident von Latium ist, hatte den PD-Vorsitz fast auf den Tag genau vor zwei Jahren von Ex-Premier Matteo Renzi übernommen und die jahrelangen Flügelkämpfe in der Partei weitgehend eindämmen können. Die PD, in Umfragen derzeit zweitstärkste Partei, stellt drei Minister der Regierung von Premier Mario Draghi. Die Beteiligung an der Regierung, der auch die Lega und die Fünf Sterne angehören, hat in der PD Konflikte um ihre Positionierung aufbrechen lassen. Offenkundig zermürbt davon schrieb Zingaretti, "wir sollten diskutieren, wie wir die Regierung Draghi unterstützen", gute Politik müsse eine solche positive Herausforderungen annehmen. Da er sich als das Ziel der Auseinandersetzungen sehe, tue er "aus Liebe zu Italien und zur Partei" den Schritt zur Lösung der Situation. Der für 13. März geplante Parteitag werde die nötigen Entscheidungen treffen.

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