Italien:41 Migranten nach Schiffbruch vor Lampedusa vermisst

Immer wieder sterben Migranten auf dem Weg Richtung Europa über das Mittelmeer. Auf diesem Handout-Foto vom 5. August rettet die italienische Küstenwache Menschen. (Foto: ITALIAN COASTGUARD/AFP)

Täglich machen sich viele Flüchtlinge auf den riskanten Weg von Nordafrika übers Mittelmeer nach Italien. Überlebende eines Schiffsunglücks berichten nun von mehreren Dutzend Toten.

Beim Untergang ihres Boots vor der Mittelmeerinsel Lampedusa sind laut Medienberichten womöglich 41 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Das Boot habe in der Stadt Sfax in Tunesien abgelegt, sei aber auf dem Weg nach Italien gesunken, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Sie berief sich dabei auf Überlebende, die von 41 Toten berichteten, darunter auch Kinder. Bisher wurden laut Ansa jedoch keine Leichen gefunden.

Drei Männer und eine Frau wurden demnach von einem maltesischen Frachtschiff aus dem Wasser gerettet und am heutigen Mittwochmorgen von der italienischen Küstenwache nach Lampedusa gebracht. Die vier, ursprünglich von der Elfenbeinküste und aus Guinea-Konakry, landeten in Lampedusa und teilten den Soldaten der Küstenwache mit, dass 45 von ihnen die Stadt Sfax am vergangenen Donnerstag um 10 Uhr verlassen hätten. Unter den Passagieren seien auch drei Kinder gewesen.

In den vergangenen Wochen war es zwischen Tunesien und Italien immer wieder zu Unglücken von Flüchtlingsbooten gekommen. In diesem Jahr haben bereits 1800 Menschen auf dem Weg von Nordafrika nach Europa ihr Leben verloren.

Tunesische Behörden erklärten, dass Sfax, eine Hafenstadt ungefähr 130 Kilometer von Lampedusa entfernt, von vielen Migranten aufgesucht werde, die in Europa Sicherheit und ein besseres Leben suchen. In den vergangenen Tagen haben italienische Rettungsschiffe und Wohltätigkeitsorganisationen 2000 Menschen gerettet, die auf Lampedusa angekommen sind.

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