Islamisten in Nigeria:Boko Haram lehnen Amnestie ab

Die radikalislamische Terrorgruppe Boko Haram hat eine mögliche Amnestie seitens der nigerianischen Regierung abgelehnt.

Die radikalislamische Terrorgruppe Boko Haram hat eine mögliche Amnestie seitens der nigerianischen Regierung abgelehnt. "Überraschenderweise spricht die Regierung davon, uns eine Amnestie zu gewähren. Aber was haben wir denn Falsches getan?", heißt es in einer Audio-Botschaft, die offenbar von Führer Abubakar Shekau aufgezeichnet wurde.

"Im Gegenteil, wir sollten es sein, die Euch vergeben." Die Regierung begehe immer wieder Gräueltaten gegen die muslimische Bevölkerung, zitierte die Zeitung Daily Trust aus der Nachricht.

Die Sekte, die jeden westlichen Lebensstil ablehnt und im muslimisch geprägten Norden Nigerias die Scharia einführen will, verübt seit 2010 blutige Anschläge. Bisher sind weit mehr als 1400 Menschen getötet worden. Erst im März waren 20 Menschen ums Leben gekommen, als eine Bombe an einem Busbahnhof in der Stadt Kano explodierte.

Nigerias Regierung hatte in der vergangenen Woche einen Ausschuss zur Prüfung einer Amnestie eingesetzt. Binnen zwei Wochen wollen die Mitglieder des Gremiums, die von Sicherheitsberatern von Präsident Goodluck Jonathan unterstützt werden, einen Bericht vorlegen. Jonathan hatte bereits betont, er werde nur dann einen Straferlass in Erwägung ziehen, wenn die Boko Haram einem Dialog zustimme.

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