USA: Sorge über russische Kampfjets in Syrien
Russland dehnt seine Militärpräsenz in Syrien offenbar aus: Nach US-Angaben hat Moskau mehrere Kampfjets auf seinen Luftwaffenstützpunkt in Latakia gebracht. Die westliche Provinz ist eine Hochburg von Anhängern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.
Laut Russland, das Assad militärisch unterstützt, soll damit die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekämpft werden. Die USA und ihre Verbündeten führen ebenfalls Luftschläge gegen den IS. Beide Großmächte könnten sich ins Gehege kommen.
US-Außenminister John Kerry äußerte der Nachrichtenagentur AP zufolge Sorge wegen dieses Vorgangs. Er sei im Gespräch mit Russland, um Zwischenfälle zwischen russischen und amerikanischen Kräften in der Region zu vermeiden, sagte Kerry am Samstag.
Kerry: "Wir haben die gleichen Ziele"
Im Kampf gegen den IS wollen die USA und Russland offenbar zusammenrücken. "Würden wir die Hilfe Russlands im Kampf gegen den IS willkommen heißen - ganz offenkundig", erklärte Kerry am Samstag in London. Er war dort zu Gesprächen mit seinem britischen Amtskollegen Philip Hammond. "Wir haben die gleichen Ziele", sagte er dem britischen Fernsehsender Channel 4. "Der IS muss zerstört, komplett gestoppt werden."
Am Freitag hatten sich die beiden Staaten über die Lage in Syrien ausgetauscht. Die Initiative dafür hatte nach US-Angaben Russland ergriffen. US-Verteidigungsminister Ashton Carter und sein russischer Kollege Sergej Schoigu führten ein einstündiges Telefonat. Carters Sprecher sagte, nach dieser "konstruktiven Unterhaltung" wollten beide Seiten die Gespräche fortsetzen.
Beobachter spekulieren, dass Russland die Flugzeuge zur Unterstützung des Assad-Regimes nach Latakia verlegt haben könnte. Moskau ist einer der letzten Verbündeten Assads. Washington dagegen dringt auf auf eine Ablösung des syrischen Machthabers.