Iran und IAEA: Atomgespräche:Ahmadinedschad auf Hardliner-Kurs

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"Wir weichen kein Jota ab": Kurz vor einem wichtigen Treffen mit der Atombehörde hat Irans Präsident seine harte Haltung bekräftigt.

Iran hat im Atomstreit kurz vor einem wichtigen Treffen bei der UN-Atombehörde IAEA in Wien seine harte Haltung bekräftigt.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad. (Foto: Foto: AFP)

"So lange diese Regierung im Amt ist, wird sie nicht ein Jota von den unbestreitbaren Rechten der iranischen Nation abweichen", kündigte Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Donnerstag in einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede an.

Zugleich begrüßte er die Angebote der westlichen Länder für eine Zusammenarbeit bei atomaren Brennstoffen, Kraftwerken sowie Technologie. Das Angebot, atomaren Brennstoff für einen Teheraner Forschungsreaktor zu liefern, sei für den Iran die Gelegenheit, die Aufrichtigkeit der Weltmächte sowie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu prüfen. Er bezeichnete den angestrebten Kompromiss als Test für die IAEA, ob sie eine "wirkliche Rolle" dabei spiele, Ländern beim Aufbau einer zivilen Atomtechnologie zu helfen.

Ahmadinedschad äußerte sich nur wenige Stunden bevor sein Land offiziell auf einen internationalen Vorschlag zur Entschärfung des Atomstreits reagieren wollte. In iranischen Medien hatte es am Mittwoch geheißen, das Land werde das IAEA-Angebot im Grundsatz annehmen, aber auch Änderungen vorschlagen.

Teheran gibt sich immer noch unschlüssig

Die IAEA hat Iran jüngst vorgeschlagen, einen Großteil seiner Uran-Bestände in Russland anreichern und in Frankreich zu Brennstäben weiterverarbeiten zu lassen.

Das gilt als Möglichkeit, die Vorräte des Landes an spaltbarem Material unter die für den Bau von Waffen notwendige Menge zu drücken.

Nach einem Bericht der iranischen Agentur Mehr will Iran an diesem Donnerstag seine Antwort auf den Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA offiziell vorlegen. Dabei geht es um eine kontrollierte Anreicherung eines Großteils des iranischen Urans in Russland. Dieses Uran wäre dann nur zivil etwa für den Betrieb in einem medizinischen Forschungsreaktor, nicht aber für Atomwaffen nutzbar.

Eine von der IAEA gesetzte Frist hatte Teheran am vergangenen Freitag verstreichen lassen. Noch am Montag hatte sich der iranische Außenminister Manutschehr Mottaki unschlüssig gezeigt, ob Teheran das Angebot der Atomenergiebehörde annehmen wird.

Der Westen verdächtigt Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms den Bau von Nuklearwaffen anzustreben. Die Islamische Republik bestreitet das.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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