Iran:Angeblicher CIA-Mossad-Agent hingerichtet

Der als angeblicher Spion hingerichtete Mann soll auch Aufenthaltsorte des getöteten iranischen Generals Qassim Soleimani (im Bild im Jahr 2016) verraten haben. (Foto: AP)

Der Mann habe den Geheimdiensten in den USA und Israel militärische Informationen geliefert, behauptet das Regime in Teheran - auch über Aufenthaltsorte des getöteten Generals Soleimani.

Ein mutmaßlicher iranischer CIA- und Mossad-Spion ist in Iran hingerichtet worden. Dieser soll den Geheimdiensten in den USA und Israel militärische Informationen geliefert haben. Das behauptet die Presseabteilung der Justizbehörde, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna in Teheran berichtet. Die Angaben des Regimes sind nicht ohne Weiteres nachprüfbar.

Mahmud M. soll angeblich unter anderem über Waffen und Telekommunikationssysteme an die USA berichtet haben. Zudem soll er auch die Israelis mit Informationen beliefert und versucht haben, sich an den saudischen Geheimdienst zu wenden.

Das Todesurteil wurde in einer Art Schauprozess gefällt und nach Justizangaben am Montagmorgen vollstreckt. Der angebliche Spion soll die Amerikaner auch über Aufenthaltsorte von General Qassim Soleimani und andere iranische Kommandeure informiert haben. Soleimani war im Januar diesen Jahres in der irakischen Hauptstadt Bagdad bei einem US-Angriff getötet worden. In die Tötung war Mahmud M. den Angaben zufolge aber nicht direkt involviert. Er sei vor etwa zwei Jahren festgenommen worden, berichtet die Agentur Bloomberg.

Iran hatte erst im Juni einen Haftbefehl gegen US-Präsident Donald Trump und mehr als 30 andere Personen wegen der Tötung Soleimanis ausgestellt. Ihnen werde Mord und Terrorverbrechen vorgeworfen, sagte ein Staatsanwalt der Agentur Irna zufolge. Der US-Iran-Beauftragte Brian Hook wertete den Schritt Irans als Propaganda-Maßnahme. Das nehme niemand ernst und lasse Iran ziemlich albern dastehen.

© SZ/dpa/Bloomberg/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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