Irak:Die wachsende Koalition der Abtrünnigen

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Auch die Dominikanische Republik holt ihre Soldaten nach Hause. Nachdem zuvor bereits Spanien und Honduras den Rückzug angekündigt hatten, forderte US-Außenminister Colin Powell die verbliebenen Nationen der Irak-Koalition auf, ihre militärischen Verpflichtungen einzuhalten.

Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums teilte mit, Powell habe am Montag und Dienstag mit führenden Vertretern zahlreicher Nationen telefoniert, die in Irak engagiert sind. Der Außenminister habe dabei die Zusicherung erhalten, dass die bestehenden Verpflichtungen in Irak auch eingelöst würden.

Italien bleibt standhaft

Bedenken gebe es in Thailand wegen der Sicherheitslage in Südirak, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher weiter. Auch Honduras hatte Sicherheitsbedenken als einen Grund für den Abzug aus Irak genannt.

Der Verteidigungsminister der dominikanischen Republik, Jose Miguel Soto Jimenez sagte, die ungefähr 300 dominikanischen Soldaten würden in der nächsten oder übernächsten Woche wieder in der Heimat sein.

Italien sicherte dagegen den USA seine weitere Unterstützung im Irak zu. Nach einem Gespräch mit Colin Powell sagte der italienische Außenminister Franco Frattini in Washington: "Italien ist und bleibt entschlossen, einen demokratischen, freien und wohlhabenden Irak aufzubauen." Powell bedankte sich für die "Standhaftigkeit" Italiens in schwierigen Zeiten.

Spanien bietet stärkeres Engagement am Hindukusch an

Zuvor hatte Powell nach Angaben seines Sprechers die Außenminister von 13 verbündeten Staaten angerufen und über die Sicherheitslage im Irak gesprochen. Unter seinen Gesprächspartnern waren neben dem thailändischen Außenminister die Verantwortlichen aus El Salvador, Dominica, Norwegen, Dänemark, Ungarn, Portugal, Polen, Bulgarien, den Niederlanden, Rumänien und der Ukraine.

Am heutigen trifft sich der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos in Washington mit dem amerikanischen Außenminister Powell. Nach dem Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak will Moratinos den USA ein stärkeres Engagement in Afghanistan und auf dem Balkan in Aussicht stellen. US-Präsident George W. Bush hatte den Abzug der rund 1300 spanischen Soldaten bedauert und den Zeitpunkt als "abrupt" kritisiert.

© suedeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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