Initiative "Ökumene jetzt":Prominente fordern Einheit der Kirchen

Sie wollen die Spaltung endgültig überwinden. 23 Prominente aus Politik, Sport und Kultur verlangen in ihrem gemeinsamen Appell "Ökumene jetzt", dass sich die Katholische und die Evangelische Kirche wieder vereinen. Zu den Unterzeichnern gehören Günther Jauch, Richard von Weizsäcker und Norbert Lammert.

Es ist ein Dokument der Ungeduld. Ein Dokument, das eine historische Veränderung herbeiführen soll. Prominente Katholiken und Protestanten aus Politik, Kultur und Sport haben ihre Kirchen in einem gemeinsamen Appell zur Überwindung der konfessionellen Spaltung aufgerufen.

Günther Jauch gehört zu den prominenten Unterzeichnern der Initiative "Ökumene jetzt". Neben dem Moderator spricht sich auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker für die Einheit der Kirchen aus. (Foto: dapd)

Zwar gebe es Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten, "entscheidend ist jedoch, dass diese Unterschiede die Aufrechterhaltung der Trennung nicht rechtfertigen", heißt es in dem Aufruf " Ökumene jetzt", der am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und über den die Süddeutsche Zeitung schon Ende August berichtet hatte.

Die Unterzeichner sind prominent, viele kommen aus der Bundespolitik: Bundestagspräsident Norbert Lammert von der CDU, der zu den Initiatoren zählt, sagte der Zeit: "Wir haben den Eindruck, dass viele Gläubige heute weiter sind als manche Theologen."

Und Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) forderte: "Wir werden auf der Welt eher weniger Christen, da sollten wir institutionell zusammenstehen."

Unterstützung kommt auch aus der SPD, etwa von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse und dem Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier.

In dem Aufruf heißt es: "In beiden Kirchen ist die Sehnsucht nach Einheit groß." Und weiter: "Die Folgen der Spaltung werden im Alltag von Christinnen und Christen schmerzlich empfunden."

Zu den Unterzeichnern zählen auch Talkmaster Günther Jauch, Büchner-Preisträger Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach.

Anlass für die Initiative ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 2012 sowie der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017.

Gläubige können sich dem Appell ab Mittwoch auf der Website www.oekumene-jetzt.de anschließen.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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