Trotz der Ergebnisse der Lokalwahlen in Hongkong hat Regierungschefin Carrie Lam jeglichen Zugeständnissen an die regierungskritischen Demonstranten eine Absage erteilt. Sie werde den Dialog beschleunigen und plane, ein Komitee einzusetzen, das tiefsitzende soziale Probleme bewerten solle, die zu dem Groll beigetragen hätten, sagte Lam bei ihrer wöchentlichen Pressekonferenz.
Die Ergebnisse zeigten zwar die Unzufriedenheit der Menschen mit der Regierung, jedoch spiegelten sie ihr zufolge auch wider, dass viele Menschen ein Ende der Gewalt wollten. Auch Peking mache sie nicht verantwortlich, so Lam.
Die prodemokratische Opposition in Hongkong hatte die Bezirkswahlen am Sonntag mit einem Erdrutschsieg für sich entschieden. 90 Prozent der Sitze in den Bezirksräten gingen an die prodemokratischen Kräfte.
Seit Juni kommt es fast täglich zu Protesten. Die anfangs friedlichen Demonstrationen eskalierten zu immer gewaltsameren Auseinandersetzungen, bis Demonstranten bei der Besetzung einer Universität Benzinbomben schleuderten und Pfeile auf Polizisten feuerten, die mit Tränengas und Gummigeschossen reagierten.