Holzdorf:Raketenabwehrsystem soll Ende 2025 einsetzbar sein

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Schönewalde/Holzdorf (dpa) - Das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 soll ab 2025 am Luftwaffenstützpunkt Holzdorf einsatzfähig sein. Das System schließe eine Lücke bei der Abwehr von Raketen mit großer Reichweite, sagte Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, im Gespräch mit der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Auch nuklear bestückte Raketen könnten durch Arrow 3 abgefangen werden. Der Stützpunkt liegt auf der Grenze zu Sachsen-Anhalt, zum größeren Teil in Schönewalde (Brandenburg).

Zwei weitere der Systeme sollen nach Angaben Gerhartz in Schleswig-Holstein und Bayern stationiert werden. Die Verteilung schaffe eine „sogenannte Resilienz“, führte er aus. Beispielsweise dann, wenn ein System ausfalle. Zudem seien die beiden Standorte noch offen. „Wir suchen in Nord- und in Süddeutschland.“

Der Bund hat die Finanzierung für das System bereits auf den Weg gebracht. Die Kosten werden auf knapp vier Milliarden Euro geschätzt. Das Geld soll aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen finanziert werden, das als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verabschiedet wurde. Arrow 3 wurde gemeinsam von Israel und den USA entwickelt. Auf deutsche Initiative soll es Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden. Als höchste Stufe von Israels mehrstufiger Raketenabwehr kann es angreifende Waffensysteme in bis zu über 100 Kilometer Höhe zerstören.

© dpa-infocom, dpa:230811-99-803631/2

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