Leichlingen:Randalierer mit Bengalos vor Privathaus von NRW-Innenminister Reul

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Dutzende Personen hatten sich vor Herbert Reuls Haus versammelt, Bengalos gezündet, Parolen gerufen und Banner mit unbekannter Aufschrift hochgehalten. Nun ermittelt der Staatsschutz.

In der Nähe des Privathauses von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in Leichlingen hat es am Sonntagnachmittag eine "Spontanversammlung" unbekannter Vermummter gegeben. Das teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Nach dpa-Informationen handelte es sich um eine Gruppe von mindestens 15 Personen, die durch die Straßen der 28 000-Einwohner-Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis zog.

Einige der Randalierer hätten Bengalos vor dem Wohnhaus des Innenministers gezündet, Parolen gerufen und Banner mit unbekannter Aufschrift hochgehalten, teilte die Polizei am Abend mit. Der Kölner Stadt-Anzeiger meldet, dass laut Zeugen auch Wurfgeschosse auf Reuls Domizil geworfen wurden. Eine Nachbarin soll von einem stark qualmenden Gegenstand im Garten berichtet haben. Nachdem Nachbarn die Polizei alarmiert hatten, begab sich der Trupp auf die Flucht.

Die Polizei war am Nachmittag mit drei Hundertschaften ausgerückt und versuchte, sich einen Überblick von der Lage zu verschaffen. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste bis in den Abend hinein über dem Gebiet. Zeugen wurden vernommen und Aussagen ausgewertet. Die Polizei suchte intensiv nach den Verursachern der Randale, die zum Teil in ein nahes Waldstück geflüchtet sein sollen. Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Es gehe um Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und gegen das Sprengstoffgesetz, sagte ein Sprecher der Polizei am Montagmorgen. Die Hintergründe der "Spontanversammlung" am Sonntag in Leichlingen waren noch unklar, möglicherweise stand die Aktion "in Zusammenhang mit dem neuen Versammlungsgesetz", hieß es von der Polizei. Nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers sei der CDU-Politiker am Sonntagnachmittag nicht daheim gewesen. Sein Haus werde normalerweise von der Polizei bewacht.

Ein aus dem linken Spektrum bekannter 31-Jähriger sei festgenommen und wenig später wieder entlassen worden, teilte die Polizei weiter mit. Inwiefern er an der Versammlung beteiligt war, konnte demnach nicht abschließend geklärt werden.

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