Grüne in Berlin:Nina Stahr zur Landesvorsitzenden gewählt

Stehen künftig an der Spitze der Berliner Grünen: Der Parteilinke Philmon Ghirmai und Nina Stahr, die zum Realo-Flügel zählt. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Drei gescheiterte Wahlgänge - der Parteitag der Berliner Grünen am Samstag endete mit einem Desaster. Doch nun ist es der Partei doch noch gelungen, eine Doppelspitze zu bestimmen.

Die Berliner Grünen haben die Bundestagsabgeordnete Nina Stahr zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Bei der Fortsetzung des am Samstag abgebrochenen Parteitags erhielt sie am Mittwochabend bereits im ersten Wahlgang eine klare Mehrheit. Stahr bekam 127 Ja-Stimmen, elf Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen. Gemeinsam mit dem jetzigen Fraktionschef Werner Graf war Stahr, die zum Realo-Flügel der Partei gehört, schon von 2016 bis 2021 Vorsitzende der Berliner Grünen. Zu ihren Hauptaufgaben gehört, eine weitere Eskalation des Streits innerhalb des Landesverbands zu verhindern. Für den linken Parteiflügel stand am Mittwochabend Philmon Ghirmai als Co-Landesvorsitzender zur Wahl. Am Samstag war der Parteitag abgebrochen worden, nachdem die Kandidatin des Realo-Flügels für den Landesvorsitz, Tanja Prinz, in drei Wahlgängen keine Mehrheit erhalten hatte. Obwohl bei den Grünen laut Satzung die Trennung von Parteiamt und Mandat vorgesehen ist, will die 41-jährige Stahr im Bundestag bleiben. Beides zusammen soll nur für eine Übergangsfrist möglich sein, die spätestens im Mai endet, wenn die nächste Landesdelegiertenkonferenz ansteht.

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