Gleichberechtigung:US-Militär öffnet sich für Transgender

  • Im US-Militär dürfen künftig auch Transgender offen dienen, das gibt Verteidigungsminister Carter bekannt.
  • Seine Begründung: Barrieren, die nichts mit der Qualifikation zu tun haben, dürften nicht länger bestehen.
  • Kritik kommt von den Republikanern.

Transgender können künftig offen im US-Militär dienen, ohne Diskriminierung von staatlicher Seite fürchten zu müssen. Das gab Verteidigungsminister Ashton Carter am Donnerstag in Washington bekannt. "Unsere Aufgabe ist es, dieses Land zu verteidigen", sagte Carter. "Barrieren, die nichts mit der Qualifikation zu tun haben", dürften nicht länger die Rekrutierung des bestqualifizierten Personals verhindern, erklärte er.

Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich nicht - oder nicht nur - mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt notiert wurde. Bisher konnten sie aufgrund ihrer Identität vom Militär ausgeschlossen werden.

Bekennende Transgender dürfen ab dem 1. Juli 2017 in die Streitkräfte eintreten. Ab sofort gilt, dass Transgender, die bereits in der US-Armee dienen, ihre sexuelle Identität aber bislang verschleiern mussten, diese nun offenbaren können. Ab dem 1. Oktober können Trans-Menschen den Plänen zufolge dann auch medizinische Versorgung durch das Pentagon in Anspruch nehmen, die sie für die Geschlechtsangleichung brauchen.

Kritik von Seiten der Republikaner

Die US-Regierung unternimmt damit einen weiteren wichtigen Schritt zur Gleichberechtigung. Schon 2011 hatte das Pentagon eine Regel aufgehoben, nach dem Homosexuelle nicht in den Streitkräften dienen durften.

Von den Republikanern kam prompt Kritik an Carters Maßnahme. Der Abgeordnete Mac Thornberry sagte: "Das ist das jüngste Beispiel dafür, dass das Pentagon und der Präsident Politik über Strategie stellt. Unsere militärische Bereitschaft und unsere nationale Sicherheit hängen davon ab, ob unsere Soldaten medizinisch fit und einsatzbereit sind." Thornberry ist Vorsitzender des Streitkräfteausschusses im Repräsentantenhaus.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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