Geschichte:Landesregierung will Schoah-Erinnern in den Schulen stärken

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Schwerin (dpa/mv) - Durch die Unterstützung eines Multimedia-Projekts mit Holocaust-Zeitzeugen will Mecklenburg-Vorpommern einen Beitrag zur Erinnerungskultur im Geschichtsunterricht leisten. In dem Bildungsformat der Journalistin Valerie Henschel hatten Schülerinnen und Schüler aus dem Nordosten die Möglichkeit, sechs Zeitzeugen der Schoah Fragen zu stellen. „Entstanden ist ein beeindruckendes digitales Bildungsformat, das die Fragen aufgreift, die junge Generationen heute beschäftigen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Dienstag in Schwerin. Das Land hat die Filmarbeiten - unter anderem in Israel - demnach mit 217 770 Euro finanziert.

Mit Blick auf den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Freitag sagte die Bildungsministerin zudem, dass die Landesregierung die Erinnerungsarbeit in den Schulen stärken will. Unter anderem sollen auch schon jüngere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zum Besuch von Gedenkstätten bekommen: „Zum Beispiel die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin hat hervorragende Projektarbeit, gerade für Grundschulkinder“.

Landesrabbiner Yuriy Kadnykov erinnerte daran, dass die Zeit für solche Projekte knapp wird: „Die Zeit hinterlässt ihre Spuren, jeden Tag verringert sich die Zahl der Zeitzeugen der Verbrechen durch die Nationalsozialisten. Es bleibt uns kaum Zeit, die eine oder andere Frage an die Menschen zu richten, die sie persönlich erlebt haben.“

© dpa-infocom, dpa:230124-99-340142/2

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