German Professional School:Neues Schulmodell: Berufsvorbereitung für junge Ausländer

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Ein junger Mann aus Somalia arbeitet während eines Praktikums bei einem Industrieunternehmen. (Foto: Christoph Schmidt/dpa)

Thüringen geht bei der Suche nach Berufsnachwuchs neue Wege. Im März startet eine „German Professional School“ an gleich vier Standorten im Freistaat.

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Erfurt (dpa/th) - Thüringen will junge Leute aus dem Ausland fit für eine Berufsausbildung im Freistaat machen - eine „German Professional School“ startet Anfang März. Getestet werde damit ein neues Modell, um im Freistaat lebende Migranten eine Ausbildung zu ermöglichen und damit das bestehende Arbeitskräfteproblem zu mildern. Das sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag in Erfurt zum Anliegen des Projekts. In der Zukunft könnten junge Leute auch gezielt im Ausland für eine Ausbildung in Thüringen angeworben werden.

Standorte über Thüringen verteilt

Getragen werde die Schule mit vier Hauptstandorten in Gotha, Mühlhausen, Jena und Eisenach und einer Servicezentrale in Erfurt von einer Reihe von Bildungsträgern. Insgesamt gehe es um bis zu elf Standorte. Vermittelt werden solle den künftigen Azubis die deutsche Sprache auch mit berufssprachlichen Aspekten sowie interkulturelles Wissen und grundlegende gesellschaftspolitische Kenntnisse. Die Schule nehme im März die ersten 80 jungen Migranten auf. Im September sollen es 160, 2025 bereits 800 und während der Pilotphase bis 2026 insgesamt 1040 Teilnehmer werden.

Nach Angaben von Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Böhler müssen sich Geflüchtete und andere Migranten für die Aufnahme an der Schule bewerben. Es gehe um eine „bewusste Entscheidung und Motivation“ für diesen Ausbildungsweg, der mit einem Eignungstest beginne.

Künftig Berufsvorbereitung ein Jahr lang

Der erste Kurs für die 80 jungen Leute sei auf ein halbes Jahr verkürzt, danach solle die Berufsvorbereitung über zwölf Monate laufen. Dann könnten auch Azubi-Aspiranten aufgenommen werden, die die deutsche Sprache noch sehr wenig beherrschten. Geplant sei, dass sich die Bildungsträger, die in den Regionen eine Art Verbund bilden sollen, auf bestimmte Bereiche wie Sprache oder gesellschaftspolitische Bildung bei ihren Angeboten konzentrieren, die dann innerhalb des Ausbildungsprogramms genutzt würden.

Zur Ausbildung sollen laut Böhler auch Praktika gehören, das Interesse der Wirtschaft, aber auch des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes seien groß.

Präsidentin der „German Professional School“ ist die promovierte Pädagogin und Philologin Katrin Langer. Zuletzt habe Langer laut Ministerium ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Wirtschaftskammern zur Förderung der beruflichen Integration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte geleitet.

© dpa-infocom, dpa:240115-99-621552/4

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