Generalstreik in Griechenland:Proteste gegen Sparkurs von Krawallen überschattet

Krawalle am Rande des Generalstreiks: Bei einer Demonstration gegen den Sparkurs der griechischen Regierung in Athen haben etwa 200 Demonstranten die Polizei mit Steinen und Molotow-Cocktails angegriffen. Die Sicherheitskräfte reagierten mit dem Einsatz von Tränengas. Ein Mann starb an einem Herzinfarkt.

In der griechischen Hauptstadt Athen ist es am Rande einer friedlichen Demonstration Zehntausender erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund 500 zum Teil vermummte Demonstranten schleuderten Brandflaschen auf die Polizei. Die Beamten setzten Tränengas und Blendgranaten ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben.

Ein 65-Jähriger, der nicht an den Ausschreitungen beteiligt war, starb nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus. Mindestens drei Menschen wurden leicht verletzt, berichtete der griechische Rundfunk unter Berufung auf den Rettungsdienst.

Über dem Platz vor dem Parlament in Athen lag ein beißender Geruch, wie das Fernsehen berichtete. Dutzende Menschen flohen in Panik in die Nebenstraßen. Die Ausschreitungen dauerten fast zwei Stunden. Mehr als 50 Menschen wurden in Polizeigewahrsam genommen, berichtete der staatliche Rundfunk.

Mehr als 20.000 Menschen in Athen

In der Innenstadt von Athen waren mehr als 20.000 Menschen zusammengekommen, um gegen die von den internationalen Geldgebern verlangte Sparpolitik zu protestieren. Die Gewerkschaften hatten zu einem Generalstreik aufgerufen.

Auch in anderen Städten Griechenlands demonstrierten zahlreiche Bürger gegen das neue 13,5-Milliarden-Euro-Sparpaket. Im ganzen Land blieben Ministerien, Schulen und zahlreiche Behörden geschlossen. Ärzte behandelten nur Notfälle.

Auch der Flug-, Schiffs- und Eisenbahnverkehr war von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Das neue griechische Sparpaket soll nach Informationen aus Regierungskreisen und der internationalen Geldgeber beschlossen sein. Die Gewerkschaften rechnen mit weiteren Kürzungen von Löhnen zwischen sechs und 20 Prozent.

Linktipp: Live-Streams zu den Protesten gibt es bei Syntagma-Live und "PrezaTV".

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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