Stuttgart:Tausend ganz junge Flüchtlinge systematisch nacherfasst

Stuttgart (dpa/lsw) - Innerhalb eines halben Jahres sind nach Angaben des Landes alle minderjährigen, allein eingereisten Flüchtlinge in Baden-Württemberg systematisch nacherfasst worden. Stuttgart habe als letztes Polizeipräsidium die Registrierung abgeschlossen, die zu Zeiten des starken Zuzugs von Flüchtlingen vor allem 2015 und 2016 zunächst nur lückenhaft erfasst werden konnten, wie ein Sprecher des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Stuttgart (dpa/lsw) - Innerhalb eines halben Jahres sind nach Angaben des Landes alle minderjährigen, allein eingereisten Flüchtlinge in Baden-Württemberg systematisch nacherfasst worden. Stuttgart habe als letztes Polizeipräsidium die Registrierung abgeschlossen, die zu Zeiten des starken Zuzugs von Flüchtlingen vor allem 2015 und 2016 zunächst nur lückenhaft erfasst werden konnten, wie ein Sprecher des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte.

Seit März seien durch die zwölf Polizeipräsidien in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt rund 1000 sogenannten UMA - unbegleitete, minderjährige Ausländer - nachträglich erfasst worden, hieß es.

Zum Start gab es Schätzungen, nach denen im Durcheinander zu Hochzeiten der Flüchtlingskrise nur ein Drittel der damals auf 8000 geschätzten UMA erkennungsdienstlich behandelt werden konnten. Zur tatsächlichen Zahl der UMA im Land äußerte sich der Sprecher nicht. Die nun vorliegenden Daten müssten noch ausgewertet werden.

Als einer der ersten Kreise in Deutschland hatte der Rems-Murr-Kreis Ende März mit der systematischen Registrierung jüngster Flüchtlinge begonnen. Teils sind sie gerade mal zehn Jahre alt. Die meisten stammen aus Afghanistan, etliche auch aus Eritrea, Somalia, Gambia und Syrien. Meist werden sie in Heimen oder sonstigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe der Kreise betreut und versorgt.

Ein Anlass für die systematische Nacherfassung war auch der Fall des inzwischen in Freiburg unter Mordverdacht vor Gericht stehenden Hussein K.: Er war ebenfalls 2015 ohne Papiere gekommen und hatte angegeben, 17 Jahre alt zu sein. Eine Erfassung blieb aus. Altersgutachten belegen inzwischen, dass er um Jahre älter ist.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: