Kiel:Härtefallkommission für Rückkehr von Familie aus Albanien

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Kiel (dpa/lno) - Im Konflikt um die Abschiebung einer gut integrierten albanischen Familie aus dem Kreis Plön befürwortet die Härtefallkommission des Landes eine Rückkehr für den Fall, dass die Familie dies möchte. Die Kommission bat die Ausländerbehörde des Kreises am Montag, eventuelle Rückkehrbestrebungen "wohlwollend ... zu befördern", eventuell mit Unterstützung des Innenministeriums. Die in Kirchbarkau lebende sechsköpfige Familie war abgeschoben worden, obwohl die Härtefallkommission des Landes ihr Votum zu dem Fall noch nicht abgegeben hatte.

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Kiel (dpa/lno) - Im Konflikt um die Abschiebung einer gut integrierten albanischen Familie aus dem Kreis Plön befürwortet die Härtefallkommission des Landes eine Rückkehr für den Fall, dass die Familie dies möchte. Die Kommission bat die Ausländerbehörde des Kreises am Montag, eventuelle Rückkehrbestrebungen „wohlwollend ... zu befördern“, eventuell mit Unterstützung des Innenministeriums. Die in Kirchbarkau lebende sechsköpfige Familie war abgeschoben worden, obwohl die Härtefallkommission des Landes ihr Votum zu dem Fall noch nicht abgegeben hatte.

Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Aminata Touré, begrüßte die Entscheidung. Die Familie habe sich nachweislich um ihre Integration bemüht. Sie hoffe, dass die Kreisverwaltung sich nun dafür entscheide, der Familie die Möglichkeit zur Rückkehr zu geben, teilte Touré am Montagabend mit.

Die Kommission nehme mit Befremden zur Kenntnis, dass die Ausländerbehörde die Abschiebung trotz Hinweisen aus dem Unterstützerkreis auf den laufenden Härtefallantrag nicht gestoppt hat, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Norbert Scharbach. Die Kommission bat die Landrätin, „die Umstände der Abschiebung kritisch auszuarbeiten, eventuelle Fehler zu analysieren und sicherzustellen, dass sich diese Vorgänge nicht wiederholen können“. So einen Behördenfehler habe er in dieser Form bisher noch nicht erlebt, sagte Scharbach. Ein Sprecher des Kreises hatte von einem Verwaltungsfehler wegen Arbeitsüberlastung gesprochen.

Die Härtefallkommission hob ausdrücklich die Integrationsleistungen der Familie hervor, die in kurzer Zeit hervorragende deutsche Sprachkenntnisse erworben habe. Der Vater habe sich sehr schnell um Arbeit bemüht, sagte Scharbach. Am Mittwoch wird sich auch der Innen- und Rechtsausschuss des Landtages mit dem Fall befassen. Dieser hatte auch in der Landespolitik Betroffenheit ausgelöst.

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