Flüchtlinge - Gifhorn:Streit um Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie

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Gifhorn (dpa/lni) - Zwischen dem Landkreis Gifhorn und dem Flüchtlingsrat Niedersachsen gibt es Streit wegen der Unterbringung einer alleinerziehenden Frau mit sieben Kindern. Der Flüchtlingsrat warf dem Landkreis in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung vor, die aus Moldau stammende Familie zum Umzug aus ihrer Wohnung in eine Flüchtlingssammelunterkunft gezwungen zu haben.

Der Grund sei, dass die Familie mit Kindern im Alter von zwei bis 17 Jahren die Wohnung auf eigene Kosten, aber ohne Erlaubnis renoviert habe. So habe sie den stark verschmutzten Teppich ausgetauscht und sämtliche Wände tapeziert. Der Landkreis habe die gesundheitlichen Beschwerden monatelang ignoriert und bestrafe die Familie dafür, ihre Wohnsituation eigenständig zu verbessern.

Der Landkreis widersprach dieser Darstellung und sprach von einer Verzerrung der realen Situation. Die Familie sei im April 2018 aus Osnabrück nach Gifhorn zugewiesen worden und sei damals in eine renovierte Wohnung mit gründlich gereinigtem Teppich eingezogen. Auch Gebrauchsgegenstände wie Betten, Matratzen oder Waschmaschine seien neu gewesen. Die Familie sei intensiv von einem Sozialarbeiter des Landkreises betreut worden.

"Grund des Auszuges ist ausdrücklich nicht die eigenständig durchgeführte Renovierung, sondern die zunehmenden Beschwerden von Nachbarn und Schule bezüglich der Verhaltensweisen gegenüber dem sozialen Umfeld", schrieb Erster Kreisrat Thomas Walter. Die Probleme seien intensiv mit der Familie besprochen worden, aber es habe keine Verhaltensänderung gegeben. Durch den Umzug in die Gemeinschaftsunterkunft sei eine intensivere Betreuung in allen Lebenslagen gegeben. Es handele sich um ein Haus speziell für alleinerziehende Mütter und Familien.

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