Solingen:Stamp in Solingen: Nicht nur die Täter waren schuld

Solingen (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp sieht die "Geißel des Rassismus" nicht ausgemerzt. Die Mordserie des NSU habe das bedrückend vor Augen geführt, sagte der FDP-Politiker am Dienstag bei der zentralen Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Solinger Brandanschlags. Alltagsrassismus verursache bis heute Leid in Deutschland. Die kulturelle Stärke einer Gesellschaft zeige sich daran, wie sie mit ihren Minderheiten umgehe.

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Solingen (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp sieht die „Geißel des Rassismus“ nicht ausgemerzt. Die Mordserie des NSU habe das bedrückend vor Augen geführt, sagte der FDP-Politiker am Dienstag bei der zentralen Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Solinger Brandanschlags. Alltagsrassismus verursache bis heute Leid in Deutschland. Die kulturelle Stärke einer Gesellschaft zeige sich daran, wie sie mit ihren Minderheiten umgehe.

In der Nacht des 29. Mai 1993 hatten vier rechtsradikale Männer das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Solingen angezündet. Fünf Frauen und Mädchen starben. Schuld seien nicht nur die Täter gewesen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident. Mitschuld trage eine Gesellschaft, in der Hass gediehen sei.

Stamp dankte Mevlüde Genc, die zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verloren und trotzdem zu Freundschaft aufgerufen hatte. Sie sei zu einer „Botschafterin der Versöhnung und des guten Miteinanders in unserem Land“ geworden.

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