Schwerin:Extremismus an Schulen: 15 Fälle in eineinhalb Jahren in MV

Extremistische Einstellungen machen vor den Schulen nicht Halt. Im Jahr 2019 und im ersten Halbjahr 2020 registrierten die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern 15...

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Schwerin (dpa/mv) - Extremistische Einstellungen machen vor den Schulen nicht Halt. Im Jahr 2019 und im ersten Halbjahr 2020 registrierten die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern 15 extremistische Vorfälle, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht. Die meisten Fälle - sieben - gab es demnach an Regionalen Schulen. Drei wurden aus Gymnasien gemeldet, jeweils zwei aus Berufsschulen und Grundschulen sowie einer aus einer Förderschule.

Was im Einzelnen passiert ist, dazu konnte das Bildungsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst keine Auskunft geben. Dazu müssten die einzelnen Schulämter befragt werden, die wiederum die einzelnen Meldungen durchsehen müssten, erklärte ein Sprecher. „Weil die Schulämter hauptsächlich mit den Ereignissen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beschäftigt sind, wird das nicht so schnell möglich sein.“

Die Angaben der Landesregierung beziehen sich auf alle Formen von extremistischem Verhalten: Rechtsextremismus, Linksextremismus, Antisemitismus und Islamismus. Die Linke forderte eine Zuordnung der Zahlen. „Nur so können alle Verantwortlichen, Eltern, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter, bereits an den Schulen und Jugendeinrichtungen gezielt präventiv tätig werden“, erklärten die beiden Linke-Landtagsabgeordneten Simone Oldenburg und Karen Larisch. Die Landesregierung betonte, alle gemeldeten Vorfälle würden in der obersten Schulaufsicht zur Kenntnis genommen sowie schulaufsichtlich und - sofern angezeigt - schulpsychologisch begleitet.

Der Landesverfassungsschutz schätzte in seinem jüngsten Bericht die Zahl der Rechtsextremisten im Land auf 1670 nach 1500 im Jahr davor. Dem Linksextremismus werden in MV demnach 500 Menschen zugeordnet, 20 weniger als 2018. Dem Islamismus werden laut dem Bericht landesweit 190 Menschen zugerechnet. 2018 waren es noch 135.

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