Rostock:Attacken auf Imbiss-Stand vor Mord an Mehmet Turgut

Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Vor dem NSU-Mord an dem Türken Mehmet Turgut 2004 an einem Imbiss in Rostock hat es bereits zwei Angriffe auf den Stand und dessen Inhaber gegeben. Im Juni 1998 war der Inhaber körperlich angegriffen worden, im Monat darauf hatte es einen Brandanschlag auf den Imbiss gegeben. Dies geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

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Berlin/Schwerin (dpa/mv) - Vor dem NSU-Mord an dem Türken Mehmet Turgut 2004 an einem Imbiss in Rostock hat es bereits zwei Angriffe auf den Stand und dessen Inhaber gegeben. Im Juni 1998 war der Inhaber körperlich angegriffen worden, im Monat darauf hatte es einen Brandanschlag auf den Imbiss gegeben. Dies geht aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Allerdings hätten sich keine konkreten Anhaltspunkte für einen Zusammenhang mit Straftaten der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ergeben, schreibt das Ministerium. Deshalb seien die Akten zu den beiden Fällen auch nicht den NSU-Untersuchungsausschüssen des Bundestags vorgelegt worden. Zuvor hatte die „Ostsee-Zeitung“ (Samstag) berichtet.

Mehmet Turgut war am 25. Februar 2004 den Ermittlungen zufolge eher zufällig an dem Imbissstand, als er mit mehreren Schüssen getötet wurde. Turgut hatte an dem Tag zufällig an dem Stand ausgeholfen.

Beobachter und Politiker sehen zahlreiche offene Fragen zu den Aktivitäten des NSU in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu sollen neben dem Mord in Rostock auch zwei Banküberfälle in Stralsund in den Jahren 2006 und 2007 gehören.

Derzeit sucht ein Unterausschuss des Landtags-Innenausschusses in Schwerin Antworten, jedoch bislang erfolglos. Weil ein Unterausschuss weniger Rechte als ein Untersuchungsausschuss hat, bekommen die Mitglieder zum Beispiel nicht die gewünschte Akteneinsicht. Bestrebungen, einen regulären parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu etablieren, sind bisher gescheitert.

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