Mannheim:Mehr Prävention gegen Radikalisierung in Schulen gefordert

Mannheim (dpa/lsw) - Im Kampf gegen die Radikalisierung von Jugendlichen haben Experten bei einer Salafismus-Fachtagung in Mannheim mehr Präventionsarbeit in Schulen angemahnt. "Viele Probleme sind gerade an Berufsbildungszentren mit vielen Seiteneinsteigern feststellbar", sagte Islamwissenschaftler Michael Kiefer am Montag. Mancherorts seien "Anwerber fleißig bei der Arbeit". "Hier brauchen wir mehr personelle Ressourcen. Da passiert nicht genug", meinte der Fachmann vom Institut für Islamische Theologie an der Uni Osnabrück.

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Mannheim (dpa/lsw) - Im Kampf gegen die Radikalisierung von Jugendlichen haben Experten bei einer Salafismus-Fachtagung in Mannheim mehr Präventionsarbeit in Schulen angemahnt. „Viele Probleme sind gerade an Berufsbildungszentren mit vielen Seiteneinsteigern feststellbar“, sagte Islamwissenschaftler Michael Kiefer am Montag. Mancherorts seien „Anwerber fleißig bei der Arbeit“. „Hier brauchen wir mehr personelle Ressourcen. Da passiert nicht genug“, meinte der Fachmann vom Institut für Islamische Theologie an der Uni Osnabrück.

An der Veranstaltung „Grenzenloser Salafismus - grenzenlose Prävention?“ der Bundeszentrale für politische Bildung nahmen rund 300 Fachleute teil, unter anderem Experten der Polizei und vom Verfassungsschutz, aber auch Juristen und Pädagogen. Der französische Sozialwissenschaftler Gilles Kepel forderte eine intensivere Zusammenarbeit in Europa bei der Prävention von Radikalisierung und Terror. Oft seien Terroristen besser vernetzt als Behörden.

Kiefer sagte, besondere Sorge bereiteten ihm Zuwanderer aus den Maghreb-Staaten wie Marokko. „Viele von ihnen sind hochfrustriert, weil sie nicht als Flüchtlinge oder Asylbewerber anerkannt werden, und sind so für Kader aus der Bewegung leichte Beute“, sagte der Wissenschaftler. Die Gesellschaft müsse mit Prävention gegensteuern.

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