Extremismus - Aschersleben:Jüdische Einrichtungen in Sachsen-Anhalt: Polizeischutz

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Halle (dpa) - Jüdische Einrichtungen in Sachsen-Anhalt sollen "ab sofort und nachhaltig" durch die Polizei geschützt werden. Diese Zusage habe er von den Behörden des Landes bekommen, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Halle.

Schuster erneuerte zugleich seine Kritik an fehlenden Schutzmaßnahmen für die Synagoge am jüdischen Feiertag Jom Kippur. Eine Funkstreife vor Ort hätte nicht alles verhindern können, sagte er, aber sie hätte vielleicht den Täter abschrecken können. Er kritisierte außerdem die deutsche Justiz für einen seiner Ansicht nach zu milden Umgang mit antisemitischen Straftätern.

Der Zentralratspräsident drückte den Angehörigen der beiden Todesopfer von Halle sein Mitgefühl aus. Es müsse dennoch von einem großen Glück gesprochen werden, dass der Täter nicht in die Synagoge habe eindringen können. "Das hätte ein Massaker unbeschreiblichen Ausmaßes bedeutet (...) Wir hätten etwa 60 Todesopfer zu beklagen gehabt (...) Mit der Ausstattung des Täters wäre das leider ein Leichtes gewesen."

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