EU:Wirtschaft in den Euroländern erholt sich nur langsam

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Luxemburg/Brüssel (dpa) - Die Wirtschaft in den Euroländern erholt sich nur langsam und wächst nur noch minimal. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Staaten mit der gemeinsamen Währung um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.

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Luxemburg/Brüssel (dpa) - Die Wirtschaft in den Euroländern erholt sich nur langsam und wächst nur noch minimal. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Staaten mit der gemeinsamen Währung um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.

Das war deutlich weniger als noch im Frühjahr mit plus 0,3 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mitteilte. Damals hatten die Euroländer die längste Rezession ihrer noch jungen Geschichte überwunden. In allen 28 EU-Ländern betrug der Zuwachs im Sommer insgesamt 0,2 Prozent.

Wachstumslokomotive war nach wie vor die größte europäische Volkswirtschaft Deutschland mit einem Plus von 0,3 Prozent. Ohne den Beitrag der Bundesrepublik hätte die Wirtschaft im Euroraum stagniert. Frankreich sowie die drittgrößte Volkswirtschaft Italien blieben dahinter deutlich zurück und meldeten je ein Minus von 0,1 Prozent. In Spanien überwand die Wirtschaft die Rezession und wuchs erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder leicht um 0,1 Prozent.

Das Wachstum dürfte jedoch kaum ausreichen, um viele neue Jobs zu schaffen. „Damit hat sich die im Frühjahr begonnene Erholung zwar fortgesetzt, aber das Tempo ist viel zu langsam, um die hohe Arbeitslosigkeit im Euroraum zu verringern“, schrieb die Commerzbank. Daran werde sich auch in den kommenden Quartalen nichts Grundlegendes ändern.

Volkswirte unterstrichen die Bedeutung Deutschlands für den Euroraum. Trotz Bremsspuren im Export schiebt die deutsche Wirtschaft die Länder des gemeinsamen Währungsraums weiterhin an. Die EU-Kommission hat Bedenken wegen der deutschen Exportstärke und hatte am Mittwoch eine Prüfung der Ausfuhrüberschüsse angekündigt.

Sorgenfalten hinterlässt Frankreich. Nach Ansicht von Ökonomen werden dort dringend notwendige Investitionen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zurückgestellt, was die Wirtschaft bremst. Unklare politische Vorgaben verunsicherten die Unternehmen, lautet die Kritik.

Gute Nachrichten gibt es hingegen aus Portugal. Die dortige Wirtschaft verzeichnete das zweite Plus in Folge und schaffte 0,2 Prozent Wachstum. Zyperns Wirtschaft schrumpfte dagegen um 0,8 Prozent. Für Irland und Griechenland lagen noch keine Zahlen vor.

Die Niederlande als fünftgrößte Volkswirtschaft des Euroraums beendeten im Sommer ihre einjährige Rezession mit einem Plus von 0,1 Prozent. Damit legte die Wirtschaft erstmals seit dem Frühjahr 2012 wieder zu.

Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres fiel das BIP im dritten Quartal im Euroraum um 0,4 Prozent.

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