Symbole sind zuweilen wichtig in der Politik. Und was könnte symbolhafter sein als eine Gruppe europäischer Außenministerinnen und Außenminister, die nach Polen fliegen, sich dort in den Nachtzug setzen und gemeinsam nach Kiew reisen, um in der von russischen Drohnen und Raketen bedrohten ukrainischen Hauptstadt zu tagen? Natürlich hätten sie alles, was es untereinander und mit dem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba zu besprechen gab, auch im friedlichen Brüssel bereden können. Aber dann wäre die Sitzung eben nur eine von vielen anderen ähnlichen Sitzungen gewesen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stattgefunden haben.
EU-Außenpolitik:Wo, bitte, geht's zur Front?
"Solange es nötig ist": Die EU-Außenministerinnen und -Außenminister am Montag Kiew. Links im Vordergrund der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba, in der Mitte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
(Foto: Ukrainian Foreign Ministry press-service/AFP)Seit Kriegsbeginn stellt sich die Europäische Union in bemerkenswerter Einigkeit gegen Russland. Doch es gibt Anzeichen, dass sich das ändern könnte. Die Zugfahrt der EU-Außenministerinnen und -minister nach Kiew sollte nun demonstrieren, dass Europa der Ukraine weiter helfen wird.
Von Hubert Wetzel, Brüssel
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