Eskalierte Demonstration in den USA:Hunderte gedenken der getöteten Demonstrantin von Charlottesville

Am vergangenen Wochenende ist die 32-Jährige Heather Heyer von einem mutmaßlichen Nationalisten überfahren worden. Auf der Trauerfeier finden ihre Eltern bewegende Worte.

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Etwa tausend Menschen haben sich am Mittwochvormittag in Charlottesville versammelt, um an der Trauerfeier für Heather Heyer teilzunehmen. Die 32-Jährige war am Samstag auf einer Demonstration gegen US-Nationalisten und Rassisten getötet worden, als ein Autofahrer seinen Wagen in die Menge steuerte. Der Verdächtige soll mit der sogenannten Alt-Right-Bewegung sympathisiert haben.

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Viele Trauernde sind auf Wunsch von Heyers Eltern in violetter Kleidung erschienen oder tragen eine fliederfarbene Schleife. Lila sei Heathers Lieblingsfarbe gewesen, hatte ihre Mutter Susan Bro zuvor mitgeteilt und darum gebeten. Während der Zeremonie findet sie starke Worte für den tragischen Tod ihre Tochter: Heathers Teilnahme an der Demonstration sei "nicht das Ende ihres Vermächtnisses - es ist der Anfang von Heathers Vermächtnis".

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Die Trauerfeier beginnt um 11.00 Uhr vormittags Ortszeit, vier Tage sind seit Heyers Tod vergangen. Zahlreiche Menschen haben sich in Charlottesville versammelt, um der Aktivistin in einer Schweigeminute zu gedenken.

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Auch Mark Heyer, der Vater der Getöteten, hält auf der Trauerfeier eine Rede. Kein Vater sollte sein eigenes Kind zu Grabe tragen müssen, sagt er während der bewegenden Abschiedszeremonie im Stadttheater. Seine Tochter Heather habe jedem Menschen Respekt entgegen bringen wollen und sei davon überzeugt gewesen, dass jedes Leben zählt. Sie habe Hass überwinden wollen.

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Rund um die Abschiedsveranstaltung haben sich Bewaffnete postiert, die ebenfalls lila Schleifen tragen. Eine rechtsextreme US-Webseite hatte ihre Leser dazu aufgerufen, die Beerdigung von Heyer zu stören. Die Bewaffneten wollen das offenbar verhindern. Die Praxis, die aus deutscher Sicht befremdlich wirken mag, ist in vielen Bundesstaaten der USA legal.

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Justin Scott, ein Freund von Heyer, sagt: "Ich wünschte, sie wäre noch hier, aber ihr Name hallt in unserem Protest nach."

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An der Stelle, wo der 20-Jährige sein Auto in die Menschenmenge steuerte und Heather Heyer tötete, haben Menschen Blumen und Kerzen niedergelegt. Nach seinen umstrittenen Äußerungen zu der Demonstration hat sich auch US-Präsident Trump am Tag der Trauerfeier erneut zu Wort gemeldet. Auf Twitter schrieb er Heather Heyer sei "schön und wunderbar" und eine "wirklich besondere junge Frau gewesen". Zuvor hatte Trump gesagt, Nationalisten und Gegendemonstranten seien gleichermaßen für gewaltsame Zusammenstöße verantwortlich.

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Ein Künstler arbeitet an einem Wandgemälde aus Kreide, das Heyers Gesicht zeigt - umgeben von ihrer Lieblingsfarbe. Daneben steht: "Unsere Herzen sind gebrochen, wir sind für immer stolz auf sie".

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Diese Haltung prägt auch die Gedenkveranstaltung im Theater von Charlottesville: "Heather Heyer - nicht mehr bei uns, aber unvergessen", steht in großen Lettern auf einer Tafel, auf der sonst die Abendvorstellungen angekündigt werden.

© SZ.de/dpa/afp/ap/rtr/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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