Der türkische Premiermininister Recep Tayyip Erdogan hat den Westen beschuldigt, "mit zweierlei Maß" zu messen.
Es sei unfair, Iran wegen seines Nuklearprogrammes anzuprangern - selbst aber im Besitz der Atombombe zu sein, wie die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates.
Insbesondere die Staaten, die sich lautstark gegen ein atomares Waffenarsenal von Iran aussprächen, seien selbst im Besitz der Bombe, sagte Erdogan.
Im britischen Guardian nannte er es "ein Gerücht", dass Iran mit seinem Uran-Anreicherungsprogramm den Bau einer Bombe anstrebe. Die internationale Gemeinschaft wartet derzeit auf eine Entscheidung der Islamischen Republik hinsichtlich eines Schlichtungsvorschlags über ihr Uran-Anreicherungsprogramm. Dieses sieht vor, dass Iran angereichertes Uran nach Russland schickt, um es dort in Kraftstoff verwandeln zu lassen.
Iran ist nach Aussage von Außenminister Manuschehr Mottaki bereit, einen Teil seiner Uran-Vorräte zur Anreicherung ins Ausland zu bringen. Die Regierung in Teheran berate allerdings weiter über eine entsprechende internationale Vereinbarung und werde das Ergebnis in "einigen Tagen" bekanntgeben, teilte Mottaki am Montag mit. Der russische Vize-Außenminister Sergej Riabkow warb dafür, Iran "höchste Geduld" entgegenzubringen. Der Schlichtungsvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sei eine gute Möglichkeit, um die Emotionen im Atomstreit "abzukühlen".
Eine Untersuchungskommission der IAEA inspiziert zur Zeit die früher geheime iranische Uran-Anreicherungsanlage in der Nähe der Stadt Ghom. Während der Westen beunruhigt ist über Irans Nuklar-Pläne, betont dieser, die Anreicherung von Uran diene ausschließlich einer "friedlichen Nutzung".