Die Nummer zwei des Terrornetzwerks al-Qaida ist nach Angaben der USA tot. Der Libyer Abu Jahia al-Libi sei bei einem Drohnenangriff der CIA in Pakistan ums Leben gekommen, hieß es am Dienstag in Washington. Zuvor hatte bereits die New York Times unter Berufung auf Regierungsbeamte von der Tötung des Al-Qaida-Mitglieds berichtet.
Am Mittwoch bestätigten auch pakistanische Geheimdienstkreise den Tod al-Libis. Aus den drei pakistanischen Geheimdiensten ISI, IB und MI hieß es übereinstimmend, dieser sei am Montag bei einem US-Drohnenangriff im Stammesgebiet Nord-Waziristan getötet worden.
Al-Libi wurde zweithöchster Al-Qaida-Führer, nachdem der Ägypter Aiman al-Sawahiri nach der Tötung Osama bin Ladens vor einem Jahr die Führung des Terrornetzwerks übernahm. Seitdem haben die USA mehr als ein Dutzend ranghoher Al-Qaida-Mitglieder getötet oder gefangen genommen.
Pakistanische Geheimdienstkreise hatten schon im Tagesverlauf vermutet, dass al-Libi unter den sieben ausländischen Extremisten sei, die am Montag bei dem Angriff im Nordwesten des Landes umgekommen seien. Al-Libi sei schwer verletzt worden und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Insgesamt haben pakistanische Sicherheitsvertreter die Zahl der Toten des jüngsten Drohnenangriffs mit 15 angegeben.
Ein US-Regierungsbeamter sagte der Nachrichtenagentur AFP, das sei ein "schwerer Schlag" für al-Qaida. Denn im August 2011 sei bei einem US-Raketenangriff in Nord-Waziristan schon einmal eine Nummer zwei des Terrornetzwerks getötet worden, nämlich der Libyer Atijah abd al-Rahman.
Bewohner des Dorfs Hesokhel, in dem al-Libi umgekommen sein soll, berichteten, dass sich nach dem Angriff am Montag außergewöhlich viele Extremeisten eingefunden hätten. "Normalerweise begraben sie die Leichen nach einem Drohnenangriff in dem nächstgelegenen Friedhof", sagte einer der Dorfbewohner. "Diesmal haben sie alle Leichen in ihre Fahrzeuge geladen und sie mitgenommen."