Präsidentenpaar:Melania Trump soll Ehevertrag nachverhandelt haben

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Soll mit den Bedingungen eines angeblich neuen Ehevertrages ganz zufrieden sein: Melania Trump neben ihrem Gatten. (Foto: REUTERS)

In ihrem Buch "The Art of Her Deal" schreibt eine Journalistin der Washington Post, die First Lady habe sicherstellen wollen, dass der gemeinsame Sohn Barron mit den anderen Trump-Kindern gleichgestellt ist.

First Lady Melania Trump soll nach dem Wahlsieg von US-Präsident Donald Trump laut einem neuen Enthüllungsbuch ihren Ehevertrag neu ausgehandelt haben. Um bei den Verhandlungen am längeren Hebel sitzen zu können, habe sie ihren Umzug nach Washington nach dessen Triumph 2016 hinausgezögert, schreibt die Journalistin Mary Jordan in ihrem Werk "The Art of Her Deal: The Untold Story of Melania Trump" (etwa "Die Kunst ihres Deals: Die unerzählte Geschichte von Melania Trump"). Die Zeitung Washington Post, für die Jordan als Reporterin tätig ist, veröffentlichte am Freitag Auszüge.

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Demnach kursierten im Wahlkampf 2016 allerhand Berichte über Trumps angebliche außereheliche Affären. Jeden Tag habe die künftige First Lady entsprechende Neuigkeiten aus den Medien erfahren. In der Wahlkampfphase sei Melania Trump dann zum Schluss gekommen, dass sich viel verändert habe, seitdem sie den Ehevertrag unterzeichnet habe, schrieb Jordan unter Berufung auf mehrere Vertraute der Trumps. Mit der gebürtige Slowenin war Donald Trump länger zusammen als mit jeder anderen Frau. Zudem habe Melania Trump geglaubt, dass sie große Beiträge zu dessen Erfolg geleistet habe.

Nach Trumps Einzug ins Weiße Haus sei Melania Trump zunächst in New York geblieben, auch um offenbar ihren Zorn abkühlen zu lassen. In dieser Zeit habe sie sich vor allem darum bemüht, ihre finanziellen Vereinbarungen mit Trump anzupassen. Die offizielle Version lautete damals, dass die First Lady mit dem Umzug nach Washington warte, bis ihr Sohn das Schuljahr abgeschlossen habe. Ins Weiße Haus zogen Melania Trump und der damals elfjährige Barron erst Anfang Juni 2017.

Mitte 2018 soll sie schon sichtlich glücklicher gewirkt haben, heißt es in Jordans Buch. Ein wichtiger Grund dafür war nach Angaben dreier Vertrauter, dass sie endlich eine neue und erheblich lukrativere Vereinbarung mit Trump getroffen habe, die ihre Position finanziell spürbar verbessert habe.

Vorkehrungen für den Fall, dass Ivanka Trump alle Macht hat

Melania Trump ging es dem Vernehmen nach bei den Neuverhandlungen um einen "schriftlichen Nachweis", dass ihr Sprössling den drei ältesten Kindern des Präsidenten mit Blick auf finanzielle Möglichkeiten und dem Erbe gleichgestellt werde und seinen gerechten Anteil bekomme. Dies solle insbesondere für den Fall gelten, dass Trumps Tochter Ivanka später die volle Kontrolle über das Geschäftsimperium der Familie übernehme.

Die Neuverhandlungen drehten sich unter anderem um Barrons möglichen Einstieg in die Trump Organization und Eigentumsrechte bezüglich der Grundstücke des Präsidenten, schrieb Jordan. Eine mit der Sache vertraute Gewährsperson habe ihr zudem gesagt, dass Barron wohl auf Betreiben seiner Mutter auch die slowenische Staatsangehörigkeit bekommen habe, weil ihn dies später in eine gute Lage versetzen würde, sich einmal ohne großen Aufwand um Trumps Geschäfte in Europa kümmern zu können. "Melania wollte und bekam Optionen für ihn", so Jordan.

Eine Sprecherin der First Lady, Stephanie Grisham, bestritt den Wahrheitsgehalt des Enthüllungsbuchs. Es handele sich nur um ein weiteres Werk, das auf unzutreffenden Informationen und falschen Quellen beruhe. "Das Buch gehört ins Genre der Fabeln", ergänzte Grisham in einer E-Mail.

Jordan hat nach Angaben der Washington Post mehr als 100 Interviews für ihr Buch geführt, darunter mit früheren Schulkameraden der First Lady in Slowenien und mit dem Ex-Gouverneur von New Jersey, Chris Christie. Der Titel des Werks ist offensichtlich dem Buch "The Art of the Deal" aus dem Jahr 1987 nachempfunden, das Anekdoten aus Donald Trumps Leben mit Geschäftstipps vermengt. Jordans Buch soll am 16. Juni erscheinen.

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