Der vergangene Mai war wieder einmal so recht nach dem Geschmack von Milorad Dodik, 64. Er ist der Präsident der Republika Srpska (RS), einem von zwei autonomen Teilgebieten von Bosnien und Herzegowina. Zunächst beging er am 9. Mai groß eine Feier zum Sieg über Hitler-Deutschland; in Banja Luka, dem Verwaltungssitz der Republika. Die nationalistische Moskauer Motorradgang "Nachtwölfe" war ebenso zu Gast wie Igor Kalabuchow, der russische Botschafter in Bosnien und Herzegowina. Der wiederholte dort die Kreml-Propaganda, der zufolge Moskau "in der Ukraine Faschismus bekämpft". Dodik selbst stänkerte gegen die EU und warf dem Westen vor, jeden zurückzuweisen, der nicht gegen Russland sei. Der bosnische Serbenführer dominiert die Republika Srpska seit 2006, und er gehört zu den regelmäßigen Gästen von Wladimir Putin. Am 23. Mai war er wieder bei ihm: Denn Russland ist für Dodik neben Serbien der Hauptverbündete in seinem Bestreben, den Gesamtstaat Bosnien und Herzegowina zu schwächen - und womöglich Srpska abzuspalten oder gar mit Serbien zu vereinigen.
Balkan:Der kann sich das erlauben
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Serbenführer Milorad Dodik sabotiert mal wieder den Staat Bosnien und Herzegowina. Ein Deutscher könnte ihn absetzen. Theoretisch.
Von Florian Hassel
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