Berlin:Protest gegen Verdrängung in der Oranienstraße

Berlin (dpa/bb) - "Profitsystem abschaffen", "Nachbar*innen bleiben!" - Gewerbetreibende der Oranienstraße protestieren in Berlin-Kreuzberg gegen die Verdrängung durch steigende Mieten. Verschiedene Nachbarschaftsinitiativen beklagen eine Zunahme von befristeten Mietverträgen und extremen Mieterhöhungen nach dem Verkauf von Häusern an neue Eigentümer.

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Berlin (dpa/bb) - „Profitsystem abschaffen“, „Nachbar*innen bleiben!“ - Gewerbetreibende der Oranienstraße protestieren in Berlin-Kreuzberg gegen die Verdrängung durch steigende Mieten. Verschiedene Nachbarschaftsinitiativen beklagen eine Zunahme von befristeten Mietverträgen und extremen Mieterhöhungen nach dem Verkauf von Häusern an neue Eigentümer.

Am Mittwochabend verdunkelten die Ladeninhaber als Protestaktion für zwei Stunden ihre Schaufenster - „als Zeichen, was passieren kann, wenn der Verdrängungspraxis nicht Einhalt geboten wird“, heißt es von den Veranstaltern. Zu den über 50 Teilnehmenden gehörten auch Werkstätten und Gewerbetreibende aus den Hinterhöfen und den oberen Stockwerken. 

Die Schaufenster wurden mit schwarzen Mülltüten oder Papier zugeklebt und das Licht ausgeschaltet. Vor den Geschäften bauten die Inhaber Bänke und Tische auf, verteilten Handzettel an Passanten. Mit-Initiator Philipp Vergin zeigte sich erfreut über die rege Beteiligung: „Es sind viele Leute gekommen, die mit den Betreibern ins Gespräch kommen.“

In einem Positionspapier fordern die Initiativen von der Politik, „endlich wirksame Schritte zum Schutz der Gewerbetreibenden und Mieter*innen zu unternehmen“. Das Schreiben ist nach eigenen Angaben bereits Anfang Oktober Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) bei ihrem Besuch der Ladenbetreiber übergeben worden und soll in Kürze schriftlich an Senat und Bezirk gehen.

Das Problem der Gentrifizierung, also der Verdrängung von Mietern mit weniger Geld, ist in einigen Stadtbezirken ein zunehmendes Problem. Der rot-rot-grüne Senat versucht mit verschiedenen Maßnahmen gegenzusteuern, erklärtes Ziel: sozialverträgliche Mieten für Wohnungen und Gewerbe in der Hauptstadt. Allerdings sind die politischen Möglichkeiten der Landespolitik begrenzt.

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