Demonstrationen:BDI-Präsident Grillo zu «Pegida»: Müssen Einwanderungsland bleiben

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Berlin (dpa) - Als Antwort auf die anti-islamische "Pegida"-Bewegung hat die deutsche Wirtschaft sich klar zu mehr Zuwanderung und für die Aufnahme von Flüchtlingen bekannt.

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Berlin (dpa) - Als Antwort auf die anti-islamische „Pegida“-Bewegung hat die deutsche Wirtschaft sich klar zu mehr Zuwanderung und für die Aufnahme von Flüchtlingen bekannt.

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, sagte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: „Wir sind längst ein Einwanderungsland, und das müssen wir auch bleiben.“ Flüchtlinge sollten willkommen sein. „Als Wohlstandsstaat - und auch aus christlicher Nächstenliebe - sollte es sich unser Land leisten, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.“

Grillo kritisierte die wöchentlichen Protestmärsche in Dresden und anderswo: „Von den Neonazis und Ausländerfeinden, die sich in Dresden und anderswo versammeln, distanziere ich mich ganz klar.“ Die Angst vor islamistischem Terror werde von „Pegida“ instrumentalisiert, um eine ganze Religion zu verunglimpfen. „So etwas halte ich für absolut inakzeptabel. Gegen jede Fremdenfeindlichkeit müssen wir deutlich angehen“, sagte der BDI-Chef, der die politischen Interessen von mehr als 100 000 Unternehmen mit gut acht Millionen Beschäftigten vertritt.

Grillo kennt sich mit der Integration von Zuwanderern aus. Der 55-Jährige führt im Duisburger „Problemviertel“ Marxloh ein Familienunternehmen, das vor allem Zink und Schwefel verarbeitet. „Bei uns im Unternehmen arbeiten seit Generationen Menschen aus vielen Nationen. Wir engagieren uns in unserem Stadtteil, das klappt.“

Europas größte Volkswirtschaft mit einer immer älter werdenden Bevölkerung sei auf qualifizierte Menschen aus dem Ausland angewiesen. „Angesichts unserer demografischen Entwicklung sichern wir mit Zuwanderung Wachstum und Wohlstand.“ Grillo forderte zugleich die Politik auf, sich intensiver mit „Pegida“ zu beschäftigen: „Die Politik muss viel stärker versuchen, den Bürgern diese Chancen zu vermitteln und Ängste zu nehmen.“

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