Demokratie-Bewegung:Verletzte bei schweren Zusammenstößen in Hongkong

  • Mindestens 40 Festnahmen und Dutzende Verletzte: In Hongkong ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen.
  • Sicherheitskräfte vereitelten den Versuch, den Hauptsitz der Regierung zu besetzen und gingen mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Aktivisten vor.

Bei erneuten schweren Zusammenstößen zwischen Demokratie-Aktivisten und Polizisten in Hongkong hat es am Montag mindestens 40 Festnahmen gegeben. Hunderte Demonstranten waren in der Nacht zum Sitz der Regionalregierung gezogen und hatten versucht, das Gebäude zu umstellen und zu stürmen.

Die Polizisten gingen mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Protestierenden vor. Es kam zu Handgemengen, Chaos brach aus. Viele der jungen Aktivisten hatten Bauhelme auf dem Kopf und versuchten, sich mit Regenschirmen gegen das Pfefferspray zu wehren. "Ich will wahre Demokratie" und "Umzingelt den Regierungssitz. Lähmt die Regierung", rief die Menge. Dutzende Demonstranten wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

Mit Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs blockierten zunächst mehrere hundert Menschen eine wichtige Straße der Metropole. Ein Polizeisprecher bezeichnete die Aktion als "illegale Besetzung". Die Straßen wurden später geräumt, die Regierungsgebäude blieben am Montag aber geschlossen.

Die Demokratie-Aktivisten harren seit Ende September auf Hongkongs Straßen aus, obgleich der Protest mittlerweile an Zulauf verlor. Die Demonstranten verlangen unter anderem die freie Wahl der nächsten Hongkonger Regierung. Peking behält sich aber das Recht vor, bei der Wahl 2017 die Kandidaten in der früheren britischen Kronkolonie vorab auszuwählen. In den vergangenen Wochen hatten die Behörden damit begonnen, die Blockaden und Protestlager der Bewegung abzubauen.

Mit Pfefferspray ging die Polizei gegen die Protestierenden vor. (Foto: REUTERS)
© SZ.de/AFP/dpa/Reuters/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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