Daphne Caruana Galizia:Malta ordnet Untersuchung zum Mord an Journalistin an

Die Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia hatte Malta erschüttert. Trauer und Empörung dauern bis heute an. (Foto: REUTERS)
  • Die regierungskritische Journalistin Daphne Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 unweit ihres Hauses in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden.
  • Drei Männer sind in dem Fall angeklagt. Fragen zu den Hintermännern sind aber noch offen.
  • Nun soll eine Untersuchungskommission klären, ob die Ermordung der Bloggerin hätte verhindert werden können.

Knapp zwei Jahre nach dem tödlichen Bombenanschlag auf die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia hat die Regierung eine Untersuchung angeordnet, ob das Verbrechen hätte verhindert werden können. Regierungschef Joseph Muscat habe die Untersuchungskommission unter Leitung eines Richters angewiesen, binnen neun Monaten einen Bericht vorzulegen, teilte die Regierung des Inselstaates im Mittelmeer am Freitagabend mit.

Die regierungskritische Bloggerin war am 16. Oktober 2017 unweit ihres Hauses in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden. Drei Männer müssen sich deswegen vor Gericht verantworten. Viele Fragen zu den Hintermännern sind aber noch offen. Der stellvertretende Polizeichef war wegen möglicher Interessenskonflikte im Sommer 2018 von den Ermittlungen abberufen worden.

Mit der Einsetzung der Untersuchungskommission kam Muscat einer entsprechenden Aufforderung des Europarates nach. Die Staatenorganisation mit Sitz in Straßburg kümmert sich um Schutz und Einhaltung der Menschenrechte. Sie hatte Malta eine Frist bis zum 26. September gesetzt.

Die Untersuchung solle vor allem klären, ob der Staat seinen Verpflichtungen nachgekommen sei, an Leib und Leben gefährdete Personen wie etwa Journalisten durch vorbeugende Maßnahmen zu schützen, hieß es in der Erklärung der Regierung.

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