Antisemitismus in Russland:"Wir verstehen Ihre Empörung sehr gut"

Lesezeit: 4 min

Als die Maschine aus Israel gelandet war, stürmten Dutzende den Flughafen in Machatschkala. 60 Randalierer wurden nach offiziellen Angaben festgenommen. (Foto: Ramazan Rashidov/Imago)

Nach dem Angriff junger Muslime in Dagestan auf ein Flugzeug aus Tel Aviv reagieren Russlands Machthaber zurückhaltend. Wer Schuld hat an den antisemitischen Randalen? Die Ukraine und der Westen, heißt es hier.

Von Silke Bigalke, Moskau

Die wütende Menge drückt mit solcher Gewalt gegen die Eingangstüren, dass sie aus den Verankerungen brechen. Ungebremst stürzen die Männer ins Gebäude, ein Polizist springt noch schnell zur Seite. "Sie werden Leute umbringen", hört man einen Mann auf dem Video schreien. Die Aufnahmen vom Flughafen Machatschkala verbreiteten sich am Sonntagabend schnell über russische Telegram-Kanäle. Der Mob wollte zu einem Flugzeug aus Tel Aviv vordringen, angeblich waren israelische Flüchtlinge an Bord. "Allahu akbar" hört man die Menschen, meist jüngere Männer, auf den Videos rufen. In der Teilrepublik Dagestan lebt Russlands größte muslimische Gemeinde.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusDeutsche in Gaza
:"Bis jetzt hat sich keiner um mich gekümmert"

Mehr als zwei Millionen Menschen harren ohne Strom und Wasser im Gazastreifen aus. Unter ihnen sind auch deutsche Staatsbürger. Verzweifelt warten sie auf Hilfe der Bundesregierung.

Von Bernd Dörries und Dunja Ramadan

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: