Als der Anruf Anders Storgaard erreichte, Student der Politikwissenschaften an der Uni Kopenhagen, steckte der gerade in Prüfungen. Saß auf dem Sofa seiner WG in Frederiksberg und spielte Playstation: Lernpause. Das Telefon klingelte. Es war ein Beamter des PET. "Er sprach. Ich hörte zu", erinnert sich Anders Storgaard. "Es fühlte sich alles so surreal an. Als ich aufstand, merkte ich, wie meine Hand zitterte." Der PET ist Dänemarks Inlandsgeheimdienst, der Beamte hatte Anders Storgaard darüber informiert, dass wohl Hongkongs und Chinas Sicherheitsbehörden hinter ihm her sind.
Dänemark:Gefährliche Botschaft aus China
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Vier Dänen halfen einem Oppositionellen, aus Hongkong zu fliehen. Und was macht Peking? Fordert von Dänemark, dass es gegen die eigenen Bürger ermittelt. Wenn Chinas Gesetze plötzlich nicht mehr nur in China gelten sollen.
Von Kai Strittmatter, Kopenhagen
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