China:So verläuft die "Neue Seidenstraße"

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Mit der Zeit der Kamal-Karawanen hat die Neue Seidenstraße wenig zu tun. (Foto: dpa)

Chinas Präsident Xi Jinping träumt von einem weltumspannenden Netz aus Handelsrouten und Wirtschaftskorridoren. Dafür wird weltweit in neue Verkehrswege investiert. Ein Überblick.

Am "Seidenstraßen"-Gipfel in Peking nehmen an diesem Freitag und Samstag Repräsentanten aus mehr als 100 Ländern teil. Sie alle interessieren sich für ein Projekt, mit dem Peking an einer neuen Weltordnung "Made in China" baut: die "Neue Seidenstraße".

China knüpft mit der 2013 verkündeten Initiative an die historische Handelsroute aus der Antike und dem frühen Mittelalter an. Das geostrategische Vorhaben hat mit Kamelkarawanen oder den antiken Handelsrouten zwischen China und Europa aber nur noch wenig zu tun.

Es geht um Milliarden-Kredite und den Bau von Straßen, Bahnstrecken und Häfen in der ganzen Welt. Nach den Vorstellungen der Pekinger Führung sollen die Route den Handel innerhalb Asiens sowie mit Europa und Afrika ankurbeln.

Das geplante Verkehrsnetz ist entsprechend umfangreich. Bereits jetzt sind Bahnstrecken von Ostasien bis Westeuropa vorhanden. Von Peking aus können Güter auf der Schiene über Moskau bis nach Hamburg, London oder Madrid gelangen. In Zukunft soll der Weg nach Europa auch über eine südliche Schienenstrecke führen. Vorgesehen ist eine Route, über welche auch Irans Hauptstadt Teheran und das türkische Istanbul angeschlossen sind. Vom südlichen China aus sollen Warenströme außerdem auch bis zu Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur gelangen.

Chinas Präsident Xi Jinping träumt von einem weltumspannenden Netz aus Handelsrouten und Wirtschaftskorridoren. Das Schienennetz soll deshalb auch in Afrika ausgebaut werden. Und nicht nur das: Auf dem afrikanischen Kontinent sollen mehrere neue Häfen entstehen, damit die "Neue Seidenstraße" auch per Schiff noch besser befahrbar ist. Hier wird insbesondere die ostafrikanische Region um Kenia und Tansania gestärkt. Von dort könnte eine Schiffsroute nach Südostasien verlaufen, wo beispielsweise in Sri Lanka, Bangladesch und Malaysia neue Häfen gebaut werden sollen.

© SZ.de/dpa/Reuters/AP/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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