CDU-Parteitag:Nahe am Misstrauensvotum

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erhielt bei der Wahl der stellvertretenden CDU-Vorsitzenden nur 57,5 Prozent der Stimmen. (Foto: dpa)

Während Bouffier und Spahn als Sieger aus den Wahlen der stellvertretenden Parteichefs und der weiteren Präsidiumsmitglieder hervorgehen, fährt von der Leyen ein schlechtes Ergebnis ein.

Von Robert Roßmann, Hamburg

Auf dem Bundesparteitag in Hamburg wurden nicht nur eine neue CDU-Vorsitzende und ein neuer Generalsekretär gewählt, es stand auch die Neuwahl der restlichen Parteispitze auf der Tagesordnung. Dabei erzielten Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die besten Ergebnisse. Bouffier bekam bei der Wahl der fünf stellvertretenden Vorsitzenden 90,0 Prozent der Stimmen. Er rangierte damit vor Bundesagrarministerin Julia Klöckner (86,0 Prozent), dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (75,6 Prozent), dem baden-württembergischen Landesvorsitzenden Thomas Strobl (59,3 Prozent) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (57,5 Prozent).

Alle fünf wurden im Amt bestätigt, von der Leyen und Strobl allerdings mit Ergebnissen, die einem Misstrauensvotum nahekommen. Bei der Wahl der sieben weiteren Präsidiumsmitglieder kam Spahn mit 89,1 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz. Hinter ihm rangierten Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (82,6 Prozent), der Chef des Arbeitnehmer-Flügels, Karl-Josef Laumann (76,4), der Thüringer Landesvorsitzende Mike Mohring (72,7 Prozent), der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (68,7 Prozent), Kulturstaatsministerin Monika Grütters (67,8 Prozent) sowie die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz (56,2 Prozent).

Widmann-Mauz dürfte von vielen Delegierten aus dem Lager von Friedrich Merz dafür abgestraft worden sein, dass sie sich für Annegret Kramp-Karrenbauer eingesetzt hat. Widmann-Mauz ist, wie Kretschmer, Mohring und Althusmann, neu im Präsidium. Die vier ersetzen Thomas de Maizière, Wolfgang Schäuble und David McAllister, die nicht mehr antraten sowie die zur neuen CDU-Chefin aufgestiegene Kramp-Karrenbauer.

© SZ vom 10.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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