Das neugewählte CDU-Präsidium ist an diesem Montag erstmals zu Beratungen mit dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet zusammengekommen. Wegen der Corona-Pandemie schaltete sich die engste Parteispitze online zur konstituierenden Sitzung zusammen. Im Anschluss beriet sich der größere Bundesvorstand der CDU ebenfalls in einer Schaltkonferenz mit Laschet.
Bei der aus Rechtsgründen nach dem Online-Parteitag notwendigen Briefwahl hatte Laschet 796 von 980 abgegebenen gültigen Stimmen erhalten. Nach CDU-Angaben votierten 159 Delegierte gegen Laschet, 22 enthielten sich, drei Stimmen waren ungültig. Da die CDU laut Statut ungültige Stimmen und Enthaltungen nicht berücksichtigt, errechnete sie eine Zustimmung von 83,35 Prozent.
CDU:Charmeoffensive im Ländle
Bei der CDU in Baden-Württemberg hatte sich die Mehrheit der Mitglieder Friedrich Merz als CDU-Chef gewünscht. Nun aber stellen sie sich ohne Vorbehalt hinter Armin Laschet.
Mit Enthaltungen und ungültigen Stimmen kam Laschet auf 81,22 Prozent. Laschets Gegenkandidaten, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen, hatten dem neuen Parteivorsitzenden nach der Bekanntgabe des Briefwahl-Ergebnisses am Freitag via Twitter gratuliert. Während Röttgen dem Präsidium angehört, hatte Merz auf eine Wahl in die Parteispitze verzichtet.
In der CDU war angesichts des knappen Ergebnisses für Laschet bei der Stichwahl gegen Merz auf dem Online-Parteitag eine Spaltung der Partei zu Beginn des Superwahljahres mit der Bundestagswahl im September befürchtet worden.