Bunker-Architektur :Einfach. Schön.

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Was tun mit den Nazi-Bunkern in den Innenstädten? Jetzt, wo der Baugrund knapp wird, lassen sie sich nutzen. Über eine Abrüstung mit architektonischen Mitteln.

Von L.Weissmüller, Fotos: Hiepler und Brunier

Wenn Christian Boros nach Hause kommt, nimmt er den Seiteneingang, um ins Gebäude zu gelangen: "Sonst werde ich immer angesprochen." Eigentlich ist Boros keiner, der sich versteckt. Im Gegenteil. Doch der Werber und Kunstsammler lebt in Berlin-Mitte mit Frau und Sohn auf dem Dach eines Bunkers, gleich gegenüber dem Deutschen Theater. Der nächste Tourist ist da nie weit. "Jeder fünfte Amerikaner will von mir wissen, wo hier Adolf Hitler gestorben ist", sagt Boros. Zu ihm sind in den vergangenen Jahren auch viele gekommen, die in seinem Bunker nicht die ausgestellte zeitgenössische Kunst sehen wollten, sondern vor Jahrzehnten hinter den dicken Mauern einmal Schutz gesucht hatten. "Es wird nie normal sein, hier zu wohnen."

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:Betongiganten

Jetzt, wo der Baugrund knapp wird und die Mieten steigen, lassen sich die grauen Riesen in deutschen Innenstädten nutzen: Als Kirchen, Clubs, Apartmenthäuser oder Ausstellungsräume.

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