Ukraine-Krieg:Steinmeier besucht geflohene Kinder

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Bundespräsident Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender (r.) klatschen Beifall für das Engagement des jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch in Berlin. (Foto: Clemens Bilan/Getty)

Der Bundespräsident würdigte die Arbeit des jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch Berlin, das Kinder aus Odessa unterstützt. Das jüngste ist erst wenige Tage alt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montag in Berlin 120 geflohene jüdische Kinder aus der Ukraine getroffen. Steinmeier würdigte dabei das Engagement des jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch Berlin bei der Versorgung der Geflüchteten. Es habe "ohne zu zögern die Initiative ergriffen" und die Flucht der Kinder aus Odessa unterstützt. Das Bildungszentrum leiste "tatkräftige Hilfe", sagte der Bundespräsident. Er betonte zugleich, dass die Hilfsbereitschaft der Deutschen für die Geflüchteten aus der Ukraine ungebrochen sei.

Steinmeier, der von seiner Frau und der Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) begleitet wurde, wurde vom Vorsitzenden des Bildungszentrums Chabad, Rabbiner Yehuda Teichtal, begrüßt. "Es ist der grausame Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, der diese Kinder und Jugendlichen mit ihren Begleitern zur Flucht getrieben hat", beklagte der Bundespräsident weiter. Er hoffe, dass die Flüchtlinge aus der Ukraine zunächst zur Ruhe kämen und "die Möglichkeit haben, ihre Erlebnisse zu verarbeiten". Den Kindern wünschte der Bundespräsident, dass sie "bald wieder die Möglichkeit haben, mit anderen zu spielen, dass sie sich in einen neuen Alltag einleben, dass sie neue Freundschaften schließen und auch eine neue Sprache erlernen". Zudem betonte das Staatsoberhaupt: "Nicht nur die Kinder und Jugendlichen, auch die Erwachsenen, die kommen werden, brauchen unsere Hilfe."

Die 120 Kinder aus Odessa waren am vergangenen Freitag in Berlin angekommen. Das jüngste Kind ist erst wenige Tage alt. Die meisten sind Waisen. Einige Kinder wurden aber auch von ihren Eltern mitgeschickt, um aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine zu flüchten. Die Flucht aus Odessa nach Berlin hatte drei Tage gedauert. Die Kinder sind nun vorerst in einem Hotel untergebracht. Das orthodoxe Zentrum Chabad Lubawitsch Berlin hatte die Aktion organisiert. Den Angaben zufolge werden in den kommenden Tage weitere jüdische Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet, die zunächst von Chabad versorgt werden.

© SZ/kna/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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